Sigismund von Dobschütz Ohne Überraschungen verlief am Dienstag die gut besuchte Bürgerversammlung in Schlimpfhof, da Verwaltung und Gemeinderat bei brisanten Themen wie der Suche nach Standorten für ...
Sigismund von Dobschütz Ohne Überraschungen verlief am Dienstag die gut besuchte Bürgerversammlung in Schlimpfhof, da Verwaltung und Gemeinderat bei brisanten Themen wie der Suche nach Standorten für zusätzliche Mobilfunkmasten und dem Verlauf der geplanten Mountainbike-Strecke schon zuvor einvernehmliche Lösungen gefunden hatten. So gab es nach dem Vortrag von Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) nur noch wenige Anregungen aus dem Zuhörerkreis.
Dennoch blieb ein wichtiger Diskussionspunkt der Streckenverlauf des geplanten Geh- und Radweges entlang der Kreisstraße KG 18 zwischen Schlimpfhof und Hassenbach, für den am Ortseingang Hassenbach zwei alternative Routen vorgestellt wurden. Während ursprünglich eine frühzeitige Abzweigung von der Kreisstraße über einen von der Gemeinde auf eigene Kosten auszubauenden Wirtschaftsweg querfeldein nach Hassenbach geplant war, hatte das Landratsamt kürzlich eine Weiterführung entlang der KG 18 vorgeschlagen. Vorteil dieser neuen Variante wäre die volle Kostenübernahme durch den Landkreis, wobei allerdings die Gemeinde straßenbegleitenden Grund und eine etwa acht Meter breite Waldfläche entlang der Straße opfern müsste.
Wie schon zuvor im Gemeinderat gab es auch in der Bürgerversammlung unterschiedliche Meinungen, ohne dass sich ein endgültiges Votum für eine der beiden Streckenabschnitte abzeichnete. "Wir nehmen alles auf", versicherte der Bürgermeister, merkte aber an, dass der Landkreis noch mit Grundstücksverhandlungen beschäftigt sei, weshalb eine Entscheidung über den Streckenverlauf jetzt ohnehin verfrüht ist.
Dieser neue Geh- und Radweg soll künftig auch Teilstück des vom Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön geplanten Mountainbike-Wegenetzes "Südliche Rhön" sein. Das mit EU-Leader-Mitteln finanzierte Projekt wird vom Landkreis unterstützt.
Mit der Lösung zufrieden
Nachdem auf Wunsch der Jagdgenossen Schlimpfhof-Hassenbach eine von den Planern ursprünglich durch Wald- und Jagdgebiete angedachte Strecke abgelehnt worden war und die Mountainbiker nun an der Gemarkungsgrenze entlang der KG 18 geführt werden sollen, waren auch die Schlimpfhofer mit dieser Lösung zufrieden. Allerdings regte eine Einwohnerin an, zur Verkehrsberuhigung am Ortseingang Schlimpfhof eine Verkehrsinsel einzurichten.
Möglicher Kritik der Bewohner zur Aufstellung eines Mastes zur Mobilfunkverbesserung im Raum Schlimpfhof-Hassenbach waren Verwaltung und Gemeinderat durch Gespräche mit dem Antragsteller Telekom zuvorgekommen. Zwar gibt es bereits einen alten Funkmast am östlichen Rand der Hassenbacher Wohnbebauung, doch ist dort seitens der Gemeinde eine weitere Baulanderschließung vorsorglich eingeplant. "Dann stünde später der Funkmast mitten im Baugebiet und wir würden kein Grundstück verkaufen können", folgerte der Bürgermeister. Deshalb hatte die Verwaltung der Telekom einen Alternativstandort weiter nördlich weit außerhalb der Wohnbebauung auf gemeindlichem Grund angeboten, der nun von der Telekom geprüft wird. "Das wäre für uns eine Win-Win-Situation", unterstützte dritter Bürgermeister und Hassenbachs Ortsbeauftragter Mario Götz diesen Vorschlag, "zumal der alte Mast dann abgebaut werden kann."
Längeren Diskussionsbedarf nahm die Aufforderung aus der Zuhörerschaft ein, endlich die enge Kurve in der Hauptstraße zwischen Schlimpfhof und Poppenroth zu begradigen. Seitdem der Wirtschaftsweg am Sportheim vorbei für Autofahrer gesperrt ist, habe sich dort die Unfallgefahr verstärkt, ärgerte sich ein Anwohner. Die Kurve liegt an der Gemarkungsgrenze Oberthulba, weshalb eine Straßenbegradigung nicht ohne Mitwirkung Bad Kissingens möglich ist. "Wir werden noch einmal mit den Nachbarn reden", versprach Schlereth.