Gemeinsame Projekte für Flüchtlinge und Einheimische

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Der Landkreis Kronach fördert ein Projekt in Mitwitz, bei dem Einheimische und Flüchtlinge gemeinsam aktiv werden, erläuterte Kreisrätin von Bündnis 90/Die ...

Der Landkreis Kronach fördert ein Projekt in Mitwitz, bei dem Einheimische und Flüchtlinge gemeinsam aktiv werden, erläuterte Kreisrätin von Bündnis 90/Die Grünen, Edith Memmel, bei einem Treffen von Bündnis 90/Die Grünen in Kronach. Auftakt ist ein Malkurs unter Leitung von Matthias Rudolph am Samstag, 25. März, von 9.30 bis 18 Uhr: "Malen mit unterschiedlichen Techniken und Farben - sich ausprobieren". Die Teilnehmer müssen keine Künstler sein, sondern sich einfach darauf einlassen können, gemeinsam etwas Neues zu erkunden.
Am 2. April bietet Keramikmeisterin Edith Memmel von 10 bis 16 Uhr in ihrer Töpferei in Burgstall einen Töpferkurs - auch hier für Einheimische und Flüchtlinge. Mit der ältesten Handwerkstechnik "Töpferei" werden eigene Objekte gestaltet. "Wir experimentieren mit unterschiedlichen Oberflächen und Aufbautechniken", erklärte Edith Memmel. "Dadurch entstehen ganz eigene Kunstwerke, die unseren Kunstwerken Ausdruck verleihen." "Kunst kennt keine Grenzen" lautet eine Ausstellung vom 12. bis 14. Mai im Innenhof des Mitwitzer Wasserschlosses während des Fränkischen Gartenfestes. Dort werden alle Kunstwerke der Mitwitzer Workshops zu sehen sein. Am 16. Mai gibt es von 16 bis 21 Uhr noch einen syrischen Kochkurs im Amt für Landwirtschaft Kronach. Anmeldung für die Kurse ist in der Töpferei Mitwitz unter Telefon 09266/ 9800 möglich. Die Gruppen sollen etwa zehn bis zwölf Leute umfassen, möglichst zur Hälfte Flüchtlinge und Einheimische.
Beim Treffen der Aktiven von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Kronach ging es insgesamt sehr um die Thematik Flüchtlinge. "Flüchtlinge sind oft sehr lange unterwegs", meinte Edith Memmel. "Viele machen sich auf einen Weg, über den sie keine Vorstellung haben." Intensiv wurde über die Situation und auch über die Probleme von Flüchtlingen wie Behörden diskutiert. Beispielsweise wolle der Senegal seine geflüchteten jungen Männer gar nicht mehr zurückhaben in der Hoffnung, dass diese Geld schickten. Viele Flüchtlinge haben keine Papiere oder werfen diese weg. Ohne Identitätsnachweis sei keine Abschiebung in den Senegal möglich. In Afghanistan gebe es in vielen Regionen überhaupt keine Geburtsurkunden und somit seien Identitätsnachweise enorm schwierig. Wenn Flüchtlinge heiraten wollen, würden die Identitätsnachweise plötzlich enorm wichtig, weil ohne sie keine Heirat möglich ist.
Abschiebung in gefährliche und als sicher erklärte Herkunftsländer ist für die Grünen ein Problem. Stadtrat Peter Witton wies auf einen afghanischen Flüchtling aus der Region hin, der nach seiner Rückkehr bei einem Anschlag schwer verletzt wurde. rg