Inklusion verstehen, Inklusion erfahren, Inklusion leben. Das sind die Bausteine der breit angelegten Kampagne "Inklusion in Bayern". Und das ist auch die Philosophie der Wanderausstellung "Inklusion", die derzeit in Herzogenaurach ist.
Michael Busch
Der Begriff "Inklusion" ist ein schwieriger Begriff. Abstrakt und nicht selbsterklärend. Noch immer kennen viele Menschen ihn nicht oder können ihn nicht mit konkreten Inhalten füllen. Gelebte Inklusion kann aber nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen die Idee kennenlernen, das Ziel von Inklusion verstehen und den Nutzen für die gesamte Gesellschaft anerkennen. Das sagt zumindest Emilia Müller, bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
Das sagt in seinen Worten auch Wolfgang Jörg, Behindertenbeauftragter der Stadt Herzogenaurach. Der hatte nach mehreren Anläufen seit Frühjahr 2016 es geschafft, nun eine besondere Ausstellung für drei Wochen nach Herzogenaurach zu holen. "Die Ausstellung ist ein niedrigschwelliges, rasch und einfach zu konsumierendes Informationsangebot. Und das an einem häufig besuchten Ort wie die hiesige Sparkasse", erklärt Jörg.
Gelebte Inklusion
Die Wanderausstellung soll anregen, den Gedanken der Inklusion vor Ort in den jeweiligen Gemeinden in die unterschiedlichen Lebensbereiche (Lernen, Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Kultur) zu tragen. "Denn Inklusion gelingt nur, wenn die Gesellschaft insgesamt diesen humanistischen Weg für erstrebenswert hält, auch dafür einsteht, sich engagiert und mitgestaltet." Sparkassenchef Roland Stopfer ist froh, dass dies auch in Herzogenaurach gelebt und erlebt werden kann.
Ziel der Ausstellung ist es Inklusion erfahren und besser verstehen. Es basiert aber auf einer anschaulichen und verständlichen Präsentation ohne "erhobenen Zeigefinger". Sie soll als Anregung dienen, sich mit dem Thema "Inklusion" näher zu beschäftigen.
In Herzogenaurach, so Jörg, korrespondiert die Ausstellung sehr gut mit dem aktuellen Modellprojekt der Lebenshilfe "Inklusion, Wohnen - Mobilität/Barrierefreiheit - Freizeit/Kultur", gefördert durch den Bezirk Mittelfranken und der Stadt Herzogenaurach.
Miteinander ist das Motto
Bürgermeister German Hacker ergänzte, dass in Herzogenaurach Inklusion glücklicherweise gelebt werde. "Das Sommerfest der Lebenshilfe am vergangenen Wochenende war im Grunde eine kleine Kirchweih", unterstrich er die Aussage. Lebenshilfe Vorsitzender Ulrich Wustmann erklärte weiterhin: "Hier in Herzogenaurach sind wir mittendrin, wir mussten nicht nachträglich integriert werden."
Wichtig und richtig sei eines: Inklusion ist erreicht, wenn Menschen mit und ohne Behinderung, egal welcher Hautfarbe,
Geschlecht, Glaube, Alter, politischer Überzeugung, Lebensform und Herkunft ganz selbstverständlich miteinander lernen, arbeiten, wohnen und ihre Freizeit gestalten.
Noch bis zum 21. Juli ist die Ausstellung im Foyer der Sparkasse Herzogenaurach zu sehen.