Gemeinderat vertagt die Entscheidung

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Braucht die Gemeinde ein neues kleines Baugebiet? Wenn ja, wo soll es ausgewiesen werden? Auf beide Fragen gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates ...

Braucht die Gemeinde ein neues kleines Baugebiet? Wenn ja, wo soll es ausgewiesen werden? Auf beide Fragen gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates noch keine Antwort, obwohl der Punkt "abschließende Entscheidung über die Ausweisung eines neuen Baugebietes mit Vorstellung von Konzeptplanungen hierzu" auf der Tagesordnung stand. Als Baugebiete sind Flächen am Johannesberg und an der Sauleite im Gespräch. Sämtliche Grundstückseigentümer hätten sich zwischenzeitlich zum Verkauf ihrer Grundstücke zu vom Gemeinderat festgelegten Preisen bereit erklärt, heißt es in der Beschlussvorlage.
Matthias Kirchner (Planungsbüro Kirchner Oerlenbach) stellte in der Sitzung grobe Konzeptplanungen für beide möglichen Baugebiete vor. Sie umfassen jeweils knapp eineinhalb Hektar mit etwa 25 bis 27 Bauplätzen. Die Kosten belaufen sich auf 600 000 bis 700 000 Euro, über die Erschließungsbeiträge kann sich die Gemeinde allerdings einen großen Teil davon wieder zurückholen.
Der Gemeinderat hatte sich bereits am 17. Januar mit dem Thema befasst. "Wir haben damals nichts beschlossen, dem Gemeinderat sollten die Grundstückskosten vorgestellt werden" betonte Joachim Weigand (CSU-FW). "Wir hatten uns darüber unterhalten, dass wir uns Flächen sichern sollten, nicht mehr", ergänzt Yvonne Seufert (Bürgerliste) und "mit 55 Bauplätzen, die Rannungen hat, stehen wir noch gut da."


Viele Plätze werden nicht verkauft

Werner Keller allerdings kritisierte, dass Bauinteressenten, die in Rannungen bauen wollen, oft keinen Platz bekommen. Er belegte das am Beispiel der Tochter eines Bekannten, die nun auswärts baue, weil hier nichts zu bekommen sei. Er hob weiter hervor "es ist wichtig, dass wir den jungen Leuten etwas anbieten können, damit wir sie hier halten können." Bei zwei Plätzen würden Preise verlangt, die doppelt so hoch wie ortsüblich seien, ein anderer Grundstückseigentümer wolle vielleicht in zehn Jahren verkaufen. "Viele Plätze, die wir haben, stehen nicht zur Verfügung. Was nützen 60 freie Plätze, wenn die nicht verkauft werden" klagte er.
Wolfgang Röder ist da ganz anderer Meinung. Die Gemeinde könne sich weder das eine noch das andere Baugebiet leisten, es gebe noch genug Bauplätze, "ich bin für keines der beiden Baugebiete, weil wir die nicht brauchen!" Auch Sybille Büttner (Bürgerliste) war "absolut dagegen", Neubaugebiete auszuweisen.
Bürgermeister Fridolin Zehner beendete die Diskussion schließlich, ohne dass ein Beschluss gefasst wurde. Wie es weiter gehe, entscheide sich bei der Diskussion um den Haushalt, so Zehner.
Einstimmig genehmigte der Gemeinderat der katholischen öffentlichen Bücherei einen Zuschuss von 400 Euro, die in den Haushalt 2017 eingestellt werden sollen. Genehmigt wurde auch die Anschaffung eines Ultra-Kurz-Distanz-Beamers für den Sitzungsraum in der alten Schule. Die Kosten in Höhe von etwa 1500 Euro sollen ebenfalls in den Gemeindehaushalt 2017 eingestellt werden.


Argumente gegen die Trasse

Schließlich informierte Bürgermeister Zehner auch über den Verlauf der Tennet-Stromtrasse. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sie im hiesigen Bereich entlang der Autobahn A71 laufen soll. Dies betrifft also auch Rannungen auf einer Länger von 3900 Metern. Er teilte mit, dass Rannungen, Maßbach, Münnerstadt und Oerlenbach gemeinsam Argumente gegen die Trasse sammeln wollen.