Freude an nostalgischen Vehikeln

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Erwin Zahner, Hans Dietrich, Walter Mackert und Reinhard Derra (von rechts) fachsimpeln mit Ulrich Völker (links) über dessen mustergültig restaurierten Kramer-Bulldock aus dem Jahr 1965. Foto: Matthias Einwag
Erwin Zahner, Hans Dietrich, Walter Mackert und Reinhard Derra (von rechts) fachsimpeln mit Ulrich Völker (links) über dessen mustergültig restaurierten Kramer-Bulldock aus dem Jahr 1965.  Foto: Matthias Einwag

Vorbereitung  Die Staffelsteiner Oldtimerfreunde feiern ihr zehnjähriges Bestehen. Das Jubiläums-Oldtimertreffen findet am 17. Mai auf dem Platz vor dem Siedlerheim statt. Zu sehen sein werden historische Fahrzeuge aller Art.

von unserem Redaktionsmitglied 
Matthias Einwag

Bad Staffelstein — Als das erste Oldtimertreffen am 3. Oktober 2006 stattfand, endete es in einem Fiasko, erinnert sich Walter Mackert. Es goss in Strömen, aber dennoch waren 54 Besitzer historischer Fahrzeuge zu dem Treffen auf einer Wiese an der Bauersgasse gekommen. Leicht hätte dieser Flop zugleich der Todesstoß für das Oldtimertreffen sein können. Aber nein - die Oldtimerfreunde entschieden sich, den Termin künftig auf Mitte Mai zu verlegen, denn "wenn bei solchem Wetter 54 Leute zu uns kommen, sollten wir weitermachen, denn bei schönem Wetter kommen mit Sicherheit mehr", sagt Walter Mackert.
Die Oldtimerfreunde machten weiter. Sie zogen mit ihrem Oldtimertreffen um aufs Gelände vor dem Siedlerheim. Dort ist genügend Platz, und die Zusammenarbeit mit der Siedlergemeinschaft hat sich in den vergangenen Jahren für den relativ kleinen Verein als optimal erwiesen.

Eines der größten Treffen

Das Staffelsteiner Oldtimertreffen, das die 21 Mitglieder seither alljährlich organisierten, lockte stets um die 200 Fahrer uriger Traktoren und chromblitzender Autos in die Auwaldsiedlung.
Im vergangenen Jahr stieß das Treffen, das längst eines der größten in Oberfranken geworden ist, an seine Grenzen, denn 280 Fahrzeuge waren vor Ort. Das dürfte auch in diesem Jahr wieder so sein. Am Sonntag, 17. Mai, beginnt das Treffen um 9.30 Uhr. Es folgt ein familiäres Fest, bei dem es ums Fachsimpeln geht und genügend Zeit bleibt, mit den Besitzern der Vehikel ins Gespräch zu kommen - etwa mit Schlepperfachmann Erwin Zahner, der gemeinhin schon als Eicher-Papst gilt. Was die eingefleischten Eicher-, Fendt- und Lanz-Fraktionen angeht, klärt Walter Mackert auf: "Jede Marke ist uns gleich willkommen - das gilt auch für die Besitzer von historischen Autos, Motorrädern, Fahrrädern oder auch landwirtschaftlicher Motoren."
Im Mittelpunkt des Tages steht die Ausfahrt. Der Oldtimer-Corso führt ab 13 Uhr einmal rund um die Stadt - die Autos fahren diesmal vorneweg, denn dann müssen sie nicht hinter den Traktoren herzockeln.

Fahrtroute durch den Stadtkern

Weil die Straßenränder in den Vorjahren stets von vielen Schaulustigen gesäumt wurden, hier die Route: Vom Siedlerheim geht's über die Oberauer Straße und die Bahnhofstraße zur Kirchgasse und Ringstraße, von dort aus über die Lichtenfelser Straße, den Marktplatz, die Bamberger Straße, die Angerstraße und den Frankenring zurück zum Startpunkt.
Josef Schorn dürfte an diesem Tag einer der Männer sein, die am meisten zu tun haben. Mit seiner schönen Handschrift fertigt er kalligraphische Wunderwerke: Er ist es nämlich, der die Namen der Teilnehmer samt Fahrzeugtyp und Baujahr gleich vor Ort in die liebevoll gestalteten Urkunden einträgt.
Was aber haben sich die Oldtimerfreunde als Vereinsziel gesteckt? Laut Satzung widmen sie sich der Pflege historischer Fahrzeuge - "wir wollen den Geist wecken, die alten Fahrzeuge und Motoren zu erhalten", sagt Walter Mackert.

Lackieren oder Patina lassen?

Inzwischen gebe es unter den Oldtimer-Enthusiasten aber zwei Lager; während die einen ihre Fahrzeuge gern bis zur letzten Schraube restaurieren und originialgetreu lackieren, sind die anderen Verfechter dafür, ein Auto oder einen Bulldog in ge altertem Zustand mit all seiner Patina zu belassen. Die Diskussion innerhalb der Oldtimerfreunde hält an, gleiche aber einem Patt, sagt Walter Mackert.
Toni Büttner steuert eine Anekdote bei. Bei einem der Treffen habe er zufällig die Unterhaltung eines älteren Besucherpaares mitgehört. Das "Bäuerla ausm Itzgrund" sei mit seinem Bulldog herüber ins Maintal gekommen und habe angesichts all der polierten und chromblitzenden Traktoren philosophiert: "Fraa, wenn mer uns vor 30 Johr' g'sochd hädd, dass mir amoll am Sunndooch mid aaner hell'n Hos'n und mid weiß'm Hemd Bulldog fohr'n würd'n - mir hädd'n die gladd für verrückt erklärt."