Die Studentin Nadine Burkhardt hat für ihre Masterarbeit im Fach Kulturgeographie die Entwicklung ihrer Heimatgemeinde untersucht. Ihre Erkenntnisse stellt sie heute Abend im Rathaus vor.
Nadine Burkhardt ist Studentin der Kulturgeographie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In ihrer Masterarbeit mit dem Titel "Anpassungsstrategien im suburbanen Raum am Beispiel Adelsdorf, Mittelfranken" hat sie untersucht, wie sich vorstädtische Räume im Allgemeinen und Adelsdorf im Speziellen entwickelt haben. Zu welchen Ergebnissen sie gelangt ist, stellt sie heute um 19 Uhr im Sitzungssaal des Adelsdorfer Rathauses vor. Ein paar Erkenntnisse verrät sie schon vorab.
Erzählen Sie kurz, wie Sie zu diesem Studienfach und zu Ihrer Masterarbeit gekommen sind.Nadine Burkhardt: Ich bin 25 Jahre alt. Nach dem Abitur am Gymnasium Höchstadt im Jahr 2010 habe ich im gleichen Jahr das Studium der Kulturgeographie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg begonnen.
Der Studiengang war zu dieser Zeit noch sehr neu, und ich hatte schon immer Interesse an geographischen Themen. Kulturgeographie schließt die sozialen Aspekte der Geographie mit ein. Es geht also um den Einfluss des Menschen auf die Gestalt des Raumes. Das ist der Grund, warum ich mich für diesen Studiengang entschlossen habe. Nach dem Bachelorstudium machte ich gleich mit dem Masterstudium weiter, das ich dann mit der Masterarbeit "Anpassungsstrategien im suburbanen Raum am Beispiel Adelsdorf, Mittelfranken" abgeschlossen habe.
Wie kamen Sie auf dieses Thema?Dieses Thema habe ich in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung von Adelsdorf gewählt, um mögliche Entwicklungen zum einen im Bezug auf das sogenannte Oberdorf selbst und zum anderen in Bezug auf die Ausweisung des neuen Wohnbaugebiets am Reuthsee aufzuzeigen.
Das Oberdorf, also mein Untersuchungsgebiet, liegt in etwa zwischen Erlanger Straße und Bahnhofstraße.
Wieso die Zusammenarbeit mit der Gemeinde?Es war wichtig für mich, dass meine Arbeit einen Nutzen für die Gemeinde hat und nicht nur in irgendeiner Schublade landet, deshalb fragte ich dort an, ob Interesse an meinem Vorhaben besteht. Nun dient meine Arbeit der Gemeinde auch für die Akquise von Drittmitteln.
Können Sie kurz Ihre Arbeit beschreiben?In der Arbeit zeigte ich erst allgemein Entwicklungen des suburbanen (vorstädtischen) Raums, zu dem auch Adelsdorf zählt, auf. Danach habe ich im Speziellen Entwicklungen von Adelsdorf aufgeführt, wie zum Beispiel Bevölkerung, Infrastruktur, Grundversorgung, Freizeitmöglichkeiten und mehr. Im Anschluss führte ich meine eigenen Erhebungen durch.
Hier standen eine Ortskartierung und eine Befragung der Bewohner des Oberdorfs an. Außerdem befragte ich zwei Gemeinderäte sowie Vertreter der Banken.
Die Ortskartierung zielte auf die bauliche Substanz im Untersuchungsgebiet ab. Wie gut sind also die Häuser in Schuss? Die Bürgerbefragung zielte zum einen auf die Zufriedenheit der Bewohner in ihrem Gebiet und zum anderen auf deren Immobilien ab. Ich habe insgesamt über 250 Fragebögen verteilt, von denen 68 ausgefüllt zurückgesendet wurden. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 27 Prozent, was für eine wissenschaftliche Arbeit sehr erfreulich ist.
Die detaillierten Ergebnisse zu Kartierung und Befragung stelle ich am Dienstag im Rathaus vor.
Nach der Auswertung der umfangreichen Grundlagen und Erhebungen habe ich dann die Entwicklungen des Oberdorfs und mögliche Reaktionen sowohl der Gemeindeverwaltung als auch der Bürger selbst darauf aufgezeigt.
Was hat nun die Befragung der Bürger ergeben?Die Befragung hat im Wesentlichen ergeben, dass sich die Bürger in ihrem Wohngebiet wohlfühlen. Sowohl die Einkaufsmöglichkeiten als auch zum Beispiel die Freizeitmöglichkeiten wurden als positiv bewertet. Auch die Sanierungsbereitschaft der Bürger in diesem Gebiet ist hoch. Die bauliche Substanz im Untersuchungsgebiet ist größtenteils in einem sehr moderaten Zustand. Dies hat sowohl die Bürgerbefragung als auch meine Kartierung ergeben.
Auf die Frage, was an dem Wohngebiet nicht geändert werden darf, haben die meisten Bürger geantwortet, dass sie sich keine neuen Wohngebiete mehr wünschen. Eine weitere Versiegelung der Fläche soll also nicht mehr stattfinden.
Das Gespräch führte
Johanna Blum.