Bereits zum 26. Mal wurde der Sparkassen-Förderpreis für herausragendes Engagement im Sinne des Natur- und Umweltschutzes im Landkreis Lichtenfels in den Räumen der Sparkasse an fünf Preisträger verge...
Bereits zum 26. Mal wurde der Sparkassen-Förderpreis für herausragendes Engagement im Sinne des Natur- und Umweltschutzes im Landkreis Lichtenfels in den Räumen der Sparkasse an fünf Preisträger vergeben. Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Martin Faber betonte eingangs, dass die Preisträger Vorbildliches im Umwelt- und Naturschutz geleistet hätten.
Mit der Auszeichnung sollten sie nicht nur eine Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Bemühungen sehen, sondern auch ermuntert werden, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen. Zudem würde das gute Vorbild zur Nachahmung anregen. Landrat Christian Meißner lobte die Preisträger. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel sowie auf den Artenrückgang in der Tier- und Pflanzenwelt seien Personen und Gruppen sehr wichtig, die sich über Jahre hinweg mit viel Herzblut für die Bewahrung der Artenvielfalt, für umweltschonende Bewirtschaftungsweisen oder für die Umweltbildung eingesetzt haben.
Neun Bewerbungen
Die achtköpfige Jury mit Walter Partheymüller (Sparkasse), Josef Breunlein (Kreisverband für Gartenbau und Landespflege), Norbert Wimmer und Hauke Petersen (beide Amt für Landwirtschaft und Forsten), Michael Bienlein (Bauernverband), Anton Reinhardt (Bund Naturschutz), Michael Wutz (Landratsamt) und Thomas Fischer (Untere Naturschutzbehörde) habe es sich nicht leicht gemacht und aus neun Bewerbungen fünf Preisträger ausgesucht. Während der Landrat die Leistungen der einzelnen Preisträger mit einer kurzen Laudatio würdigte, überreichte Martin Faber ein Geldgeschenk und eine schöne gerahmte Urkunde.
So hätten sich
Melanie und Gerd Fischer aus Weismain der Züchtung von Pfauenziegen, einer vom Aussterben bedrohten Rasse, verschrieben, mit der sie Biotop-Flächen und Magerrasen bei Weismain beweiden und damit für eine offene, strukturreiche Landschaft sorgen würden, betonte der Landrat. Die Familie hätte drei Streuobstwiesen mit 130 Bäumen neu angelegt und beteilige sich an der Erneuerung und Pflege von Hecken, Feldgehölzen und Kopfweiden. Im extensiv ausgelegten landwirtschaftlichen Betrieb werde gänzlich auf mineralische Düngung und Pflanzenschutz verzichtet. Darüber hinaus habe sich Melanie Fischer als Kräuterexpertin weitergebildet.
Hans-Werner Herold aus Hochstadt setze sich seit 30 Jahren für den Naturschutz ein, machte der Landrat deutlich. Als ehrenamtlicher Biberberater dokumentiere und beobachte er die Biberbestände im Landkreis, als aktives Mitglied der Kreisgruppe Lichtenfels und der Ortsgruppe Hochstadt des Landesbunds für Vogelschutz betreibe er Biotoppflege auf den Flächen am "Roten Hügel", die dem Weißstorch- und Wiesenbrüterschutz dienen. Zudem sei er Mitglied der Naturschutzwacht im Bereich des Staffelberges.
Die Landwirtsfamilie
Elisabeth und Norbert Hofmann aus Kösten sei für Maßnahmen im Boden- und Wasserschutz sehr aufgeschlossen, hob Christian Meißner hervor. So sei Norbert Hofmann auch Multiplikator in Bezug auf nachhaltige und ressourcenschonende Landbewirtschaftung und stelle Ackerflächen für Versuche zum Boden- und Wasserschutz bereit. Bekannt sei der Hofmann-Hof auch für seinen Hofladen mit Direktvermarktungsprodukten und als Erlebnisbauernhof. Viele Kinder und Familien hätten hier schon Einblick in die Landwirtschaft bekommen. Auch heuer sei die Ferienwoche der Umweltstation wieder zu Gast auf dem Hof in Kösten.
Rudi Morgenroth aus Lichtenfels stellte der Landrat als Mann der Praxis im Hinblick auf Obst- und Gartenbau besonders heraus. Bereits seit 1990 habe er als 2. Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Mistelfeld viele Aufgaben im Verein übernommen und bei der Erstellung des umfangreichen Jahresprogramms wesentlich mitgewirkt und damit auch den Verein mitgeprägt. Besonders das fachgerechte Pflanzen und Pflegen von Obstbäumen liege ihm sehr am Herzen. So versuche er durch den richtigen Obstbaumschnitt vor allem die alten Apfelbäume zu erhalten und die Sorten weiter zu veredeln. Im Raum Lichtenfels und darüber hinaus sei er deshalb ein gefragter Mann, der schon vielen Hobbygärtnern weitergeholfen habe. Auch bei der Pflege der Streuobstwiese des Kreisverbandes in Banz bringe sich Rudi Morgenroth mit ein, ebenso bei der Standbetreuung auf Gartenschauen.
Stefan Ruppenstein aus Oberlangheim habe sich als langjähriger Vorsitzender des Imker-Kreisverbandes, als Bienensachverständiger und -fachwart und als Verantwortlicher für den Bienenlehrstand in Lichtenfels verdient gemacht, unterstrich der Landrat. Er gebe sein Wissen durch "Patenschaften" und Kurse an Imkerneulinge weiter und unterstütze die Ausbildung von jungen Imkern. So trage er dazu bei, dass die Zahl der Imker in Oberfranken wieder steige.
Alfred Thieret