Flickschusterei zur Lärmminderung?

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Erst wenige Monate im Betrieb und schon häufen sich die Beschwerden. Zu laut sagen die Anwohner und klagen über Knallgeräusche, wenn der Ball auf die Bande trifft. Foto: Gerda Völk
Erst wenige Monate im Betrieb und schon häufen sich die Beschwerden. Zu laut sagen die Anwohner und klagen über Knallgeräusche, wenn der Ball auf die Bande trifft. Foto: Gerda Völk

Die Anwohner ärgern sich, weil beim Kleinspielfeld der Ball laut auf die Banden knallt. Die Herstellerfirma gibt dagegen einen kuriosen Rat.

Das gemeindeeigene Kleinspielfeld neben der Angerturnhalle sorgt für Ärger. Der Spielbetrieb der Anlage, die seit letzte Mai zur Verfügung steht, wurde an Werktagen von 8 bis 20 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr festgelegt. Doch dagegen regt sich Widerstand.

Der Spielbetrieb sei zu laut, beschwerten sich die Anwohner bei der Gemeinde. Das war ein vieldiskutiertes Thema im Gemeinderat am Mittwoch. Ein Antrag der CSU-Fraktion, den Spielbetrieb wenigstens noch an Sonn- und Feiertagen von 12 bis 20 Uhr zuzulassen, ging über den Vorschlag der Verwaltung hinaus. Diese möchte den Spielbetrieb nur noch werktags genehmigen und eine Altersbeschränkung auf maximal 18 Jahre einführen.

Problem ist bekannt

Mit der Lärmproblematik durch das Minispielfeld stehen die Michelauer offensichtlich nicht alleine da. Auch in anderen Kommunen sorgte Spielbetrieb für Unmut bei den Anwohnern.

"Das Kleinspielfeld ist eine Bereicherung für Michelau", stellte Dirk Rosenbauer (CSU) fest. Der Zweite Bürgermeister sprach von "Knallen".

Ein lauter Ton, der immer dann auftritt, wenn der Ball auf die Bande trifft: ein Problem, das auch bei der Herstellerfirma bekannt ist.

Die empfiehlt zur Behebung des Problems sogenannte Kunstrasenelemente, die an die Bande geklebt den Aufprall des Balls zumindest abmildern sollen. Kostenpunkt pro Element 245 Euro. Eine Verkleidung des gesamten Spielfeldes würde demnach rund 3000 Euro kosten.

Rosenbauer schlug vor, diese Kunstrasenelemente erst einmal hinter den Toren anzubringen. Roland Braun, Fraktionsvorsitzender der (SPD) sprach sich für eine Sperrung des Spielbetriebs an Sonn- und Feiertagen aus. Auch sah er Kunstrasenelemente wegen der Verschmutzung durch Blätter und Äste als problematisch an.

Während sich Lutz Weisser (FW) ebenfalls für eine zeitliche Beschränkung des Spielbetriebs an Sonn- und Feiertagen aussprach, plädierte Dritter Bürgermeister Jürgen Spitzenberger (SPD) ebenfalls für eine Schließung des Spielfeldes an diesen Tagen. "Irgendwann muss einmal Schluss sein."

Als unmittelbarer Anwohner beobachtete Klaus Krügl (CSU) auch Spieler, die nicht aus der Gemeinde kommen, mit Sicherheit über 18 Jahre sind und "absichtlich" an die Banden spielen. Mit 8:12 Stimmen wurde der weitergehende Antrag der CSU-Fraktion abgelehnt.

Jugendlichen Kickern bleibt jetzt nur noch an den Werktagen Zeit für ihr Hobby. Außerdem stimmte das Gremium einstimmig für eine Altersbegrenzung auf 18 Jahre.

Keine Eerleichterung

Schon mehrfach Thema im Gemeinderat war der für Oberreuth geforderte Gehstreifen entlang der Hauptstraße. Inzwischen entstand ein geschotterter Gehstreifen, doch der habe so seine Tücken, wie Dirk Fischer (CSU) berichtete. "Die Leute laufen nicht auf dem Gehstreifen, sondern auf der Straße". Inzwischen befinden sich im Streifen tiefe Löcher, in denen sich das Wasser sammelt und die Nutzung für Fußgänger vor allem mit Kinderwagen erschwert. Bürgermeister Fischer will das Thema bei einer Ortsbesichtigung diskutieren.

Lutz Weisser sprach die ungenügende Parksituation hinter dem Rathaus an. Auch Bürgermeister Helmut Fischer sieht das Problem zu bestimmten Zeiten als gegeben an. Allerdings gab das Gemeindeoberhaupt zu bedenken, dass die Parkplätze auch überwacht werden müssten, falls sie in Kurzzeitparkplätze umgewandelt werden.

Jürgen Spitzenberger appellierte an die Bevölkerung, "öfter mal das Auto stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zu fahren".