First Responder ohne Fahrzeug

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Wie man richtig hilft, wenn ein Fußballer ohnmächtig auf dem Platz zusammenbricht, demonstrierten schon 2012 die First Responder bei einem Turnier in Kirchaich (Bild). Allerdings gehört zur Hilfe auch ein Einsatzfahrzeug - womit man sich in Rauhenebrach derzeit schwer tut. Foto: Weinbeer
Wie man richtig hilft, wenn ein Fußballer ohnmächtig auf dem Platz zusammenbricht, demonstrierten schon 2012 die First Responder bei einem Turnier in Kirchaich (Bild). Allerdings gehört zur Hilfe auch ein Einsatzfahrzeug - womit man sich in Rauhenebrach derzeit schwer tut. Foto: Weinbeer

Die Panne bei den Rettungskräften beschäftgte das Gremium in der jüngsten Sitzung.

Es gab ein paar Pannen, deshalb sind die First Responder Rauhenebrach seit vergangener Woche nicht einsatzfähig. Das wird sich aber in der nächsten Woche wieder ändern. Wie es dazu kommen konnte, dass die Schnellen Ersthelfer vorübergehend kein Einsatzfahrzeug haben, darauf gingen Bürgermeister Matthias Bäuerlein und Verantwortliche der First Responder eingangs der Gemeinderatssitzung am Dienstag ein.

Seit über einem Jahr lief die Suche nach einem neuen Einsatzfahrzeug für die First Responder, denn der bisherige Pkw war ziemlich altersschwach und hatte wenig Chancen, nochmal die Tüv-Plakette zu erhalten - zumindest ohne teure Reparaturen. Die Suche nach einem geeigneten Einsatz-Fahrzeug gestaltete sich schwierig, so dass die Entscheidung letztendlich auf einen zivilen Pkw fiel, der aber erst umgerüstet werden muss. Hierfür war der erste Kostenvoranschlag "indiskutabel hoch" und vom Gemeinderatsbeschluss nicht gedeckt, so der Bürgermeister Matthias Bäuerlein, so dass Vergleichsangebote notwendig wurden.

Lob für Einsatzkräfte

Dazu kamen die Ferien und so lief der Tüv für das bisherige Fahrzeug vor eineinhalb Wochen endgültig ab und der federführende Kommandant der Rauhenebracher Feuerwehren Tobias Müller meldete die First Responder aus dem Alarmierungsplan ab. Das war für die 14 Aktiven alles andere als aufbauend und Bäuerlein bedauerte das sehr. Diese Panne sei keinesfalls als Geringschätzung dieses wichtigen Ehrenamts zu sehen, betonte er. Gerade in Rauhenebrach seien die First Responder eine wichtige Einrichtung und er sei sehr froh, dass die Ersthelfer nach einer Pause mangels Ehrenamtlicher nun wieder so gut aufgestellt sind.

Viktoria Markfelder bestätigte, dass die Fahrzeugsuche nicht ganz einfach war. Sie arbeitet in einem Autohaus und fand schließlich den Skoda Octavia. Leider sei die Umrüstung nicht so schnell zu organisieren gewesen, wie es gewünscht war. "Wir sind aber jetzt auf der Zielgeraden", auch dank eines von der Rettungsleitstelle ausgeliehenen Blaulichtbalkens. Mit Handfunkgerät könne man nächste Woche wieder in den Bereitschaftsdienst gehen, der endgültige Funk werde Ende Oktober eingebaut, berichtete Viktoria Markfelder.

Markfelder hatte auch die bisherige Statistik dabei: Die First Responder Rauhenebrach wurden in diesem Jahr bisher 46 mal alarmiert, davon zweimal im Rahmen von Probealarm. Viermal flankierten die First Responder Feuerwehr-Einsätze, die anderen Einsätze waren rein medizinische Notfälle. In solchen Fällen überbrücken die First Responder die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes mit qualifizierter Erster Hilfe, was besonders bei Schlaganfällen, Herzinfarkten oder stark blutenden Wunden sehr entscheidend sein kann.

Rettungswache kommt

Die notfallmedizinische Versorgung Rauhenebrachs ist wegen der Randlage im Landkreis trotz First Responder alles andere als ideal. Das hat auch die jüngste Studie des Innenministeriums ergeben und deshalb wird in Untersteinbach 2019 eine Rettungswache installiert. Die Ausschreibung, um einen Träger zu finden, laufe derzeit zum zweiten Mal, weil die erste aufgehoben werden musste, gab er die Informationen des Ministeriums weiter. Deshalb werde die Rettungswache wohl erst zum 1. April 2019 in Betrieb gehen können.

Ein Rauhenebracher Unternehmer möchte, wenn er sich mit dem künftigen Betreiber einig wird, das Gebäude für die Rettungswache errichten und hat eine Bauvoranfrage eingereicht, die der Gemeinderat am Dienstag ohne Einwände an das Landratsamt weitergab. Das Gebäude mit zwei Stellplätzen, sanitären Anlagen, Umkleiden, Ruhe- und Aufenthaltsraum sowie Büro soll auf einer vorhandenen Gewerbefläche an der Ortsdurchfahrt von Untersteinbach entstehen.

Geplant ist vorerst nur eine Tages-Bereitschaft, kein 24-Stunden-Betrieb, so dass die First Responder also weiterhin für die Abend- und Nachstunden und die Wochenenden eine wichtige Einrichtung bleiben.