Es gehört wohl zu den einfachen Grundregeln, die Finger von unbekannten Pflanzen zu lassen. Es ist eine wichtige Regel, denn sie zu missachten, kann durchaus lebensgefährlich werden. Wo im Landkreis g...
Es gehört wohl zu den einfachen Grundregeln, die Finger von unbekannten Pflanzen zu lassen. Es ist eine wichtige Regel, denn sie zu missachten, kann durchaus lebensgefährlich werden. Wo im Landkreis giftige Pflanzen wachsen, weiß Frank Reißenweber sehr gut. Der Biologe ist Geschäftsführer beim Landschaftspflegeverband (LPV) Coburger Land.
"Es gibt durchaus Flächen, wo beispielsweise Maiglöckchen gemeinsam mit Bärlauch vorkommen", sagt er und nennt etwa den Weißbachsgrund bei Tiefenlauter. Einige Blätter der Maiglöckchen in einer Bärlauchmahlzeit werde man gewiss überleben, aber es können schon sehr "unangenehme Begleiterscheinungen" auftreten, wie Frank Reißenweber sagt. Die können von Durchfall bis zu Herzrhythmusstörungen und Beklemmung in der Brust reichen. Gefährlicher wird es, wenn Blätter der Herbstzeitlose mit erwischt werden. Die sind zwar nicht so leicht für Bärlauch zu halten, doch passiert es offenbar immer wieder. Sogar an einen Todesfall in Oberfranken kann sich Frank Reißenweber erinnern. Schluckbeschwerden, Brennen im Hals, Erbrechen und blutige Durchfälle gehören zu den Symptomen, die erst etwa zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr eintreten.
Die Liste giftiger Pflanzen, die im Landkreis vorkommen, ist lang. Zu den wichtigsten gehören neben der Herbstzeitlose Eisenhut, Bilsenkraut, Tollkirsche und Goldregen, der allerdings meist in Gärten und seltener in freier Landschaft zu finden ist. Auch die Eibe, Bilsenkraut und sogar die oberirdischen Teile der Kartoffel haben es in sich.
Hilfe bei Vergiftung
Einen einheitlichen Giftnotruf gibt es nicht. Bei Symptomen ist Hilfe über die 112 anzufordern.