Brennholz Kaminkehrermeister Stephan Ringel klärt über den Betrieb einer Feuerstätte auf. Es kommt auf Menge, Länge und Restfeuchte an.
von unserem Redaktionsmitglied
Peter Groscurth
Forchheim — Das Heizen mit Holz in den eigenen vier Wänden erlebt zurzeit eine echte Renaissance. Viele Menschen kaufen sich Speckstein-, Kamin- oder Kachelöfen, genießen deren wohlige Wärme und den Anblick des Feuers. Doch immer wieder kommt es auch zu Fehlern beim Schüren des Ofens - wie etwa mit falschem Holz. Die Folge: Nachbarn rümpfen die Nase, es droht Streit. Kaminkehrermeister Stephan Ringel aus Forchheim kennt die Tücken beim Verbrennen von Holz und kann allen Besitzern wertvolle und nützliche Tipps geben.
1. "Zunächst einmal ist es wichtig, bei der Anschaffung solcher Öfen einen Fachmann wie etwa den Kaminkehrer zu Rate zu ziehen", erklärt Ringel. Grund: Nur so könne festgestellt werden, ob der neue Ofen auch ins Haus oder in die Wohnung passe und ob wichtige Abstandsflächen eingehalten werden.
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Verschiedene Öfen, verschiedene Wärme: "Kaminöfen haben den Vorteil, dass sie schon nach einer halben Stunde gut heizen. Kachelöfen dagegen mit einem Nachheizkasten haben eine viel längere Aufheizphase, geben dafür aber dann länger Wärme ab. Das Holz wird dort effektiver ausgenutzt. Dafür sind Kachelöfen in der Anschaffung viel teurer", sagt Kaminkehrer Ringel.
3. Entzünden des Ofens: Kurz davor soll auf jeden Fall gelüftet werden. "So wird die Luft reiner, ist nicht so feucht", bemerkt der Experte. Dickere Holzscheite auf den Boden legen, darauf Späne und oben noch kleinere Scheite. Dann solle die Luftzufuhr auf maximal eingestellt werden. Dann kann angezündet werden. "Das Feuer soll von oben nach unten brennen."
4. Das richtige Feuerholz verwenden: Es muss auf jeden Fall gespalten sein, auch dünnere Rundlinge sind möglich.
Der Kaminkehrermeister weiß: "Sonst verbrennt es nicht richtig, sondern kokelt und schwelt nur. Zudem sollte Brennholz nur eine Restfeuchte von maximal 25 Prozent haben." Stephan Ringel ergänzt: "Was gar nicht verwendet werden darf, ist etwa behandeltes Holz, Spanplatten oder gar bemalte Stücke." Es habe gar schon Fälle gegeben, in denen Hausmüll verbrannt wurde.
5. Sparsam heizen: Hier kommt es vor allem auf die richtige Holzmenge beim Heizen an. "Oft landet zu viel Brennstoff im Ofen. Viele denken, es sei wichtig den Feuerraum vollzumachen", sagt Stephan Ringel. Aber zu jeder Feuerstätte sei in der Beschreibung erläutert, in welcher Phase des Heizvorgangs wie viel auf- oder nachzulegen ist, so der Kaminkehrermeister. Beim Ofen mit einer Nennwärme von acht Kilowatt würde zum Anfeuern etwa zwei Kilo Holz gebraucht.
Den Fachmann fragen Wenn manche frischgebackene Ofen-Besitzer dennoch unsicher sein sollten, dann rät Ringel dazu, auf jeden Fall einen Fachmann zu fragen. Damit die Idylle vom wohlig warmen Kaminofen nicht zum Horror für die Nachbarn wird.