Fast jeder Zweite erkrankt im Lauf seines Lebens an Krebs

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Dr. Dietmar Walter Geiger (links) und Dr. Saleh Al Hamoud referierten über Lungenerkrankungen und Krebs. Foto: Andreas Welz
Dr. Dietmar Walter Geiger (links) und Dr. Saleh Al Hamoud referierten über Lungenerkrankungen und Krebs. Foto: Andreas Welz

Das Gesundheitsforum in der Bezirksklinik Kutzenberg hatte mit Chefarzt Dr. Saleh Al Hamoud und Dr. Dietmar Walter Geiger, leitender Oberarzt der Klinik für...

Das Gesundheitsforum in der Bezirksklinik Kutzenberg hatte mit Chefarzt Dr. Saleh Al Hamoud  und Dr. Dietmar Geiger, leitender Oberarzt der Klinik für Erkrankungen der Atmungsorgane, zwei Spezialisten, die über Lungenerkrankungen und Krebs sprachen.
Geiger machte deutlich, dass die Häufigkeit von Lungenerkrankungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten deutlich steigen werde, Lungenentzündungen um fast 200, chronisch obstruktive Lungenerkrankung um 50 und Lungenkrebs um über 60 Prozent. An Husten und Atemnot seien zehn Prozent der Bevölkerung erkrankt. Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) seien zwei Krankheitsbilder vorherrschend: die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. COPD sei durch Husten, Atemnot bei Belastung und vermehrten Auswurf gekennzeichnet. Ähnlich wie beim Asthma sei vor allem das Ausatmen erschwert. Umgangssprachlich werde die Lungenkrankheit auch als "Raucherlunge" bezeichnet. "Rauchen ist tatsächlich die Hauptursache für COPD", sagte er.
"Fast jeder Zweite wird im Verlauf seines Lebens an Krebs erkranken: 51 Prozent der Männer und 43 Prozent der Frauen", stellte Chefarzt Saleh Al Hamoud fest. Statistisch gesehen, sterbe fast jeder Vierte daran. Derzeit lebten rund vier Millionen Menschen in Deutschland die schon einmal an Krebs erkrankt waren. Rund 500 000 Krebsfälle werden jedes Jahr neu gemeldet, rund 220 000 Menschen sterben daran. "Die Überlebensaussichten in Deutschland haben sich in den letzten 30 Jahren aber deutlich verbessert", machte er deutlich. "Die Heilungschancen bei Brust-, Hoden- oder Schilddrüsenkrebs sind gut." Die meisten bisher verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen richteten sich direkt gegen einen Tumor beziehungsweise gegen Krebszellen. Der Tumor könne lokal durch Operation, Strahlentherapie oder mit der Gabe von Medikamenten behandelt werden. Die Immunonkologie setze hingegen auf eine Verstärkung der körpereigenen Abwehr und kann dadurch eine Perspektive im Kampf gegen verschiedene Krebsarten bieten. "Eine Kombination von diesen verschiedenen Maßnahmen könnte eine wesentliche Verbesserung der Therapieergebnisse bei Krebs erbringen", war Hamoud überzeugt. Auch seien Synergien mit konventionellen Therapiemaßnahmen zu erwarten. Damit eröffnet die neue Immuntherapie ein breites Feld für neue Therapiestrategien im Kampf gegen den Krebs. awe