Es knirscht zwischen der Seebachgruppe und den Erlanger Stadtwerken

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Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Seebachgruppe hat mit Lasse Meißel bereits seit 1. März einen neuen technischen Mitarbeiter. Ihn stellte der Vorsitzende Bernhard Seeberger in der jüngsten Ve...

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Seebachgruppe hat mit Lasse Meißel bereits seit 1. März einen neuen technischen Mitarbeiter. Ihn stellte der Vorsitzende Bernhard Seeberger in der jüngsten Verbandsversammlung vor, in der auch die Jahresrechnung 2017 vorgelegt und der Haushaltsplan 2018 (siehe nebenstehenden Bericht) beschlossen wurde. Kämmerer Jörg Hausam hob hervor, dass es im vergangenen Jahr eine nicht eingeplante Zuführung zur Rücklage in Höhe von 489 484,73 Euro gab. Außerdem wies er darauf hin, dass der Zweckverband schuldenfrei sei und über Rücklagen von knapp 809 000 Euro verfüge.
Auf der Tagesordnung standen auch die Bauarbeiten für die Wasserversorgung des geplanten Feuerwehrgerätehauses in Heßdorf. Der Zweckverband muss 125 Meter Wasserleitung verlegen lassen. Die Kosten dafür in Höhe von rund 81 000 Euro wurden ebenso genehmigt wie die Planungsleistungen des Ingenieurbüros Höhnen & Partner aus Bamberg für 7200 Euro.
Auch die Zusammenarbeit mit den Erlanger Stadtwerken (ESTW) im Rahmen der technischen Betriebsführung der Kläranlage Hannberg wird neu geregelt. Zu dieser Thematik hatte die Verbandsversammlung im Januar einstimmig beschlossen, vom Angebot der Erlanger Stadtwerke aus dem Jahr 2017 Gebrauch zu machen und eine entsprechende vertragliche Regelung zu treffen. Deren Eckpunkte waren vorab zwischen der Geschäftsführung des Zweckverbandes und dem Vorstand der ESTW inhaltlich abgestimmt worden, gegenüber den früheren Regelungen waren "abgespeckte" Leistungen unter Berücksichtigung der Rufbereitschaft abgesprochen worden.


Kosten würden sich verdoppeln

Das Vertragsangebot der ESTW hätte zu einer monatlichen Zahlungslast von über 10 000 Euro geführt, mit der der Zweckverband aber nicht einverstanden war. Es sei nicht nachvollziehbar, dass eine Vereinbarung mit einer monatlichen Zahllast von etwa 5000 Euro aus wirtschaftlichen Gründen beendet und gleichzeitig eine neue Vereinbarung mit einer Zahllast von über 10 000 Euro abgeschlossen werden soll.
Im Vertragsangebot der ESTW vom Februar 2018 seien Leistungen enthalten, die seitens des Zweckverbandes nicht angefragt waren und die nach Einschätzung der Geschäftsführung auch überhaupt nicht notwendig sind, nämlich Wasserverteilung mit Unterhalt, Instandsetzung und Mängelbeseitigung, Wasserhausinstallationen und Bearbeitung von Baugesuchen.
Diese Leistungen wurden seitens des Zweckverbandes bislang eigenständig erledigt. Aus dieser Faktenlage heraus sei der Inhalt des Vertragsangebotes schon sehr überraschend gewesen. Der Vorstand der ESTW habe unter Hinweis auf die vielfältigen Zertifizierungen der Stadtwerke mitgeteilt, dass eine Reduzierung der angebotenen vertraglichen Leistungen nicht möglich ist, so Seeberger. Insbesondere wurde das Angebot der Rufbereitschaft, obwohl diese über viele Jahre hinweg völlig problemfrei geleistet worden war, als das große Problem gesehen, das nur in einer "Paketlösung" angeboten werden könne.
Den Standpunkt der ESTW vertraten Wolfgang Geus und Matthias Exner. So habe es im Bereich der Wasserversorgung wesentliche Veränderung von Vorschriften ergeben, die zusätzliche Personalschulungen erfordern. Die ESTW hätten zusätzliche Netzaufgaben zu erfüllen. "Für die Aufgaben gegenüber der Seebachgruppe war bislang ein spezifischer Mitarbeiter beauftragt. Das Vertragsangebot an die Seebachgruppe ist keine Böswilligkeit, sondern das Ergebnis von Gegebenheiten", erklärte Wolfgang Geus, Vorstandsvorsitzender der Erlanger Stadtwerke.