Ersatzbau wird teurer

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Gut in der Bauzeit liegt der Landkreis Kulmbach mit dem Ersatzneubau "C 3" am Beruflichen Schulzentrum. Es ist gegenwärtig die größte Baumaßnahme des Landkreises, die Ende des kommenden Jahres zum Abschluss gebracht werden soll.
Gut in der Bauzeit liegt der Landkreis Kulmbach mit dem Ersatzneubau "C 3" am Beruflichen Schulzentrum. Es ist gegenwärtig die größte Baumaßnahme des Landkreises, die Ende des kommenden Jahres zum Abschluss gebracht werden soll.
Werner Reißaus

Bildung  Das Projekt "C 3" am Beruflichen Schulzentrum in Kulmbach kommt voran. Dank Förderung muss der Landkreis für das Kostenplus nicht tiefer in die Tasche greifen.

Der Ersatzneubau "C 3" für das Berufliche Schulzentrum macht gewaltige Fortschritte. Noch vor dem Wintereinbruch soll die Dachabdichtung abgeschlossen sein, damit in den Wintermonaten der Innenausbau folgen kann.

Das ambitionierte Projekt, das auf Gesamtkosten von 11 722 000 Euro geschätzt wurde, wird Mehrkosten bringen und, wie Projektmanager Klaus Bodenschlägel in der Sitzung des Bauausschusses aufzeigte, der Landkreis Kulmbach muss dafür rund 1,8 Millionen Euro einkalkulieren. Dennoch kann der Landkreis mit einer Gesamtförderung von 8,3 Millionen Euro rechnen, so dass der Eigenanteil bei knapp 5,2 Millionen Euro verbleiben wird. Klaus Bodenschlägel zeigte sich mit dem Bauablauf zufrieden: "Wir sind gut dabei und bisher können wir ganz zufrieden sein."

Erfolgreiche Kooperation

Was Landrat Klaus Peter Söllner (FW) bei der Baumaßnahme besonders wichtig ist, das war die Kooperation mit den Grundstücksnachbarn und der Stadt Kulmbach: "Ich bin den Nachbarn sehr dankbar, aber auch meinen Mitarbeitern im Hause, Projektmanager Klaus Bodenschlägel und Kreisbaumeister Andreas Schülein." Ob es noch zu einem Richtfest in kleiner Runde kommt, das ließ der Landrat mit Blick auf die hohen Inzidenzzahlen offen.

Den Baufortschritt konnten die Mitglieder des Bauausschusses mit einem Blick aus dem Sitzungssaal live wahrnehmen. Denn nur wenige Meter entfernt entsteht der Ersatzbau des Beruflichen Schulzentrums.

Große Fortschritte

Zur gegenwärtig größten Baumaßnahme des Landkreises berichtete Klaus Bodenschlägel, dass der Ersatzbau in den Sommermonaten große Fortschritte gemacht habe: "Wir sind sehr gut vorangekommen und haben weitere Ausschreibungen vergeben. Dazu hatten wir auch eine eigene Arbeitsgruppe Bau, mit der wir wichtige Vergabeentscheidungen besprochen haben. Wir waren in den Vergaben teilweise günstiger, aber teilweise auch teurer, und in der Summe haben sich die Vergaben mehr oder weniger ausgeglichen." Als sehr konstruktiv bezeichnete der Projektmanager auch die Jour-Fix-Termine am Mittwoch jeder Woche.

Zufahrtsstraße

Planmäßig hat die Verlegung der Zufahrtsstraße am 4. Oktober begonnen. Sie soll so weit fertiggestellt werden, dass sie auch befahrbar ist. Nahezu im Zeitplan sind die Baumeisterarbeiten, insgesamt sind 80 Prozent der Leistungen ausgeschrieben. Rund 1,9 Millionen Euro an weiteren Ausschreibungen sind noch offen und daraus kann durchaus noch ein Kostenrisiko entstehen, wie Bodenschlägel den Bauausschuss wissen ließ.

Derzeit wird das Beton-Prüflabor ausgeschrieben, was allein für die Einrichtung Kosten von rund 300 000 Euro erwarten lässt. Die Fertigstellung des Ersatzneubaues soll in den letzten drei Monaten des kommenden Jahres erfolgen.

In der Kostenprognose war der Kreistag im Juli 2019 noch von Aufwendungen von 11 722 000 Euro ausgegangen. Jetzt ist man bei 13 478 000 Euro gelandet. Die finalen Förderbescheide hat das Landratsamt in den letzten Monaten von der Regierung von Oberfranken erhalten. Für die Bauwerke wurde ein Fördersatz von 59,44 Prozent gewährt.

Andere Punkte im Ausschuss

Weitere Punkte besprach der Ausschuss. Am MGF-Gymnasium soll eine Aufzugsanlage im Altbau errichtet werden. Der Bauausschuss hatte bereits in seiner Juli-Sitzung für einen "innen liegenden Aufzug" entschieden. Wie Kreisbaumeister Andreas Schülein berichtete, kann davon ausgegangen werden, dass bis zum Jahresende eine Förderentscheidung der Regierung von Oberfranken eingehen wird. Damit aber zeitnah mit der Ausführungsplanung und der Ausschreibung der Bauleistungen begonnen werden kann, vergab der Bauausschuss die Leistungsphasen 4 bis 9 an das Architekturbüro Kestel aus Kulmbach.

Zum Bauunterhalt der kreiseigenen Liegenschaften stellte Sachbearbeiter Tobias Geldner die Jahresausgaben 2020 vor. Insgesamt zehn Liegenschaften stehen in der Unterhaltspflicht des Landkreises. Während die jährlichen Ausgaben im Jahr 2016 noch bei 833 289 Euro lagen, ist der Bauunterhalt im letzten Jahr auf knapp 900 000 Euro angewachsen. Herausragend dabei das Berufliche Schulzentrum mit jährlich 258 579 Euro, gefolgt vom Landratsamt mit exakt 172 075 Euro, der Carl-von-Linde-Realschule mit Sporthalle mit 135 525 Euro und den beiden Gymnasien: 118 479 Euro für das CVG und 101 363 Euro für das MGF. Der Bauunterhalt der kreiseigenen Liegenschaften erstreckt sich auf Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten (45 Prozent), Sanierungsmaßnahmen (37), Wartungen/Überprüfungen (13), Grünpflege (5) und Sonstiges (0,1).

Kreisverkehr?

Landrat Klaus Peter Söllner gab noch bekannt, dass die Marktgemeinde Mainleus die Gemeindeverbindungsstraße nach Motschenbach sanieren will. Mit dieser Maßnahme werden auch die beiden Kreisstraßen KU 6 und KU 32 tangiert, und der Marktgemeinderat hat sich in seiner Oktober-Sitzung dafür ausgesprochen, an der Kreuzung einem Verkehrskreisel die erste Priorität zu geben.