Das Angelicus-Ensemble verzauberte die Zuhörer in der Basilika in Marienweiher. Die fünf Berufssänger präsentierten Psalmgesänge und bulgarische Klassiker.
Als die fünf Berufsmusiker aus Bulgarien die Basilika in Marienweiher betraten, war schon ihr Anblick eine Augenweide: Georgi Assenikov, Boris Borisov, Kalin Duschkov, Svetlozar Galabov und Vasil Igov trugen prächtige Gewänder in Schwarz-Weiß. Mit bestickten Zinguli, mit silbergesäumten weißen Übermänteln - wie sie sonst Priester tragen, glich ihr Auftritt einer Erscheinung. "Unsere Kleidung ist der Kleidung von Kirchendienern nachempfunden", erklärte der Chef des Ensembles, Svetlozar Galabov.
Pater Adrian aus Marienweiher wünschte sich, dass mit dem musikalischen Auftritt des weitgereisten Ensembles eine Andacht zu Ehren des Heiligen Geistes zelebriert werden sollte.
Und genau das tat das Angelicus-Ensemble. Schon nach den ersten Tönen war klar, dass die fünf Sänger nicht nur über fundierte Konzerterfahrung verfügen, sondern mit ihren Stimmen zu zaubern vermochten.
Mit Giuseppe Sartis Psalmvertonung "Freut euch und jubelt: Christus ist auferstanden" eröffneten die Sänger den Konzertreigen. Es folgten kirchliche Gesänge von anonymen Komponisten: "Die singen wir" war eine Weise aus dem zwölften Jahrhundert, "Der noble Josef" erzählte davon, dass Josef den Leib Christi vom Kreuz abgenommen hat, in ein sauberes Tuch gewickelt und den Leichnam in das Grab gelegt hat. Es handelte sich um einen typisch orthodoxen Kirchengesang - sehr festlich, eine musikalische Besonderheit und wunderschön.
Einige Raritäten
Das Repertoire der Gruppe bot noch mehr Raritäten: Gesänge aus Litauen wie "Lobet den Namen des Herrn", eine Weise aus Georgien mit dem Titel "Freut dich - frohlocke Jungfrau Maria". Das Gros der Werke hatte ihre Wurzeln in den alten bulgarischen Klostern.
Deshalb sind die Komponisten der äußerst feintönigen und nuancenreichen A-Capella-Gesänge oft bis heute unbekannt. Aber auch bulgarische Komponisten wie Dobri Hristov und Peter Dinev sowie Werke von den weltberühmten russischen Komponisten Pjotr IljitschTschaikowski, Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakov, Modest Petrowitsch Mussorgski hatten die fünf Sänger im Repertoire. "Wir möchten ein Gefühl der Gemeinsamkeit mit Gott und eine lebende Beziehung zwischen den Generationen mit unserer Musik erwecken", wünschte sich der Leiter des Ensembles Svetlozar Galabov.