Eltmanner Heimatmuseum braucht mehr Werbung

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Ein spannender Rückblick auf das Hochwasser vom 1. August 1955 beendete die Versammlung des Vereins für Heimatgeschichte. Foto: privat
Ein spannender Rückblick auf das Hochwasser vom 1. August 1955 beendete die Versammlung des Vereins für Heimatgeschichte. Foto: privat

"Wir müssen unser Museum besser bewerben und die Attraktivität steigern." Das betonten Museumsleiter Willi Lediger und Vorsitzender Reiner Reitz bei der Jah...

"Wir müssen unser Museum besser bewerben und die Attraktivität steigern." Das betonten Museumsleiter Willi Lediger und Vorsitzender Reiner Reitz bei der Jahresversammlung des Vereins für Heimatgeschichte Eltmann. Einige neue Angebote wurden 2015 sehr gut angenommen, freuten sich die beiden, als sie berichteten. Der Verein hat aktuell 192 Mitglieder.
Auch nach der Neuwahl vom Wochenende hat der Verein keinen Vorsitzenden. Reiner Reitz, der bisher dieses Amt kommissarisch geführt hatte, stellte sich lediglich als Zweiter Vorsitzender zur Verfügung. Er wurde einstimmig gewählt, der Vorsitz bleibt vorerst vakant. Ansonsten bleibt der Vorstand unverändert. Seit Gründung ist Sigrid Werner Schatzmeisterin. Matthias Römmelt macht als Schriftführer weiter. Als Museumsleiter fungiert weiter Willi Lediger, neuer Beisitzer ist Günter Reuß.
Reiner Reitz erinnerte an gelungene Veranstaltungen. Der Vereinsstammtisch ist jeden ersten Donnerstag eines Monats im Gasthaus "Mainterrasse"; am selben Ort trifft sich immer am dritten Donnerstag der historische Verein. Die Fackelwanderung nach Weihnachten soll wieder in den Rauhnächten laufen.
Nicht so gut läuft das Museumsfest. Es soll künftig immer am internationalen Museumstag in der Brunnengasse stattfinden (heuer 22. Mai).
Ein herber Verlust sei, wie es hieß, der plötzliche Tod von Manfred Schneider gewesen. Reiner Reitz wünschte sich, dass jemand die Forschungen von Manfred Schneider über die Steinkreuze, Kreuzsteine und die Rechtler von Eltmann fortsetzt. Die Unterlagen und Daten stelle die Familie zur Verfügung.


Kaum Besucher im Museum

Vom schlechtesten Jahr seit Museumsgründung berichtete Willi Lediger. Die meisten Besucher, nämlich 110, hatte das Museum beim Jubiläum der benachbarten Flessa-Bank, außerdem gab es Führungen, doch in den regulären Öffnungszeiten an Sonntagen zwischen 14 und 16 Uhr kamen im ganzen Sommer nur neun Besucher. Bei der Ursachenforschung kam man zu dem Schluss, dass die Werbung für das Museum verstärkt werden sollte, vor allem die Radwanderer sollten durch Wegweiser informiert werden; ebenso die Schulen. Schließlich ließe sich hier, wie es hieß, Heimat- und Sachkunde gut vermitteln.
Grundsätzlich werde man das Museum etwas umstrukturieren, allerdings braucht es neue Helfer. Einige der altgedienten Museumsführer sind mittlerweile auf das Erdgeschoss beschränkt, weil sie die schmalen Treppen nicht mehr gehen können. Die eventuelle Kooperation mit den in Breitbrunn geplanten Sandstein-Erlebniswelten wurde diskutiert, allerdings soll darüber erst entschieden werden, wenn das Breitbrunner Konzept vorliegt.
Sehr spannend war der Rückblick auf das große Eltmanner Hochwasser vom 1. August 1955. Reiner Reitz hatte Bilder zusammengetragen. Willi Lediger, Inge Schad und andere Zeitzeugen berichteten von diesem Tag, der allen unvergesslich ist, nicht nur für Lediger, der damals seinen elften Geburtstag feierte und danach in der Schule einen Aufsatz über das Hochwasser schreiben musste.


Dramatische Situationen

In Eltmann selbst hatte es gar nicht so heftig geregnet, aber im Steigerwald hatte es Wolkenbrüche gegeben, sodass der gesamte Aurachgrund von Unterschleichach bis Stegaurach überflutet war. In Tretzendorf brach der See-Damm. In Eltmann kam das Hochwasser deshalb diesmal nicht vom Main, sondern von der Kalkhöfer Wiese und aus der Steigerwaldstraße. Mauern und Straßen wurden unterspült, Barracken, in denen Flüchtlinge lebten, weggerissen. Am Friedhofstor türmte sich eine Barriere aus Treibgut, und Keller liefen voll Wasser, wurde berichtet.