Benedikt Graf von Bentzel (CSU) übernimmt im Mai die Führung im Heroldsbacher Rathaus.
Michaela Hofmann Benedikt Graf von Bentzel: Bürgermeister mit Unternehmergeist baut auf Kommunikation. "Ich bin ein handfester Macher. Weder ein Studierter, noch ein Gelehrter. Ich bin jemand, der mitten im Leben steht," charakterisiert Benedikt Graf von Bentzel sich selbst.
Offen und redegewandt berichtet er über seine bisherigen Lebens- und Berufserfahrungen und seine Visionen als frisch gewählter Bürgermeister für die Großgemeinde. Seine Familienwurzeln in Heroldsbach reichen zurück bis ins Jahr 1735. Er wohnt auf Schloss Thurn, im einstigen Gärtnershaus.
Der heutige Erlebnispark, eine Idee seines Vaters, öffnete 1975 seine Türen. Im ehemaligen Schäferhaus befindet sich jetzt die Verwaltung. Benedikt von Bentzel zeigt auf ein Dachfenster: "Als Junge habe ich durch dieses Fenster von unten Heu heraufgegabelt." Bei der Erinnerung lachen seine Augen.
Als Kind wollte er immer Cowboy werden. "Das hier war mein Leben. Bis zu meinem zehnten Lebensjahr. Dann besuchte ich das Internat Kloster Ettal." Mit dem Bürgermeisteramt beginnt eine neue Phase in seinem Leben: Er verlegt seinen Dienstsitz vom barocken Wasserschloss ins Heroldsbacher Rathaus.
Seinen politischen Werdegang startete er 2002 mit Rückkehr in die Heimat, nachdem er einige Jahre "sein Brot in der Welt" verdient hatte. "Ich bin von Anfang an Mitglied in der CSU, wie auch mein Vater. Er war Bürgermeister von - damals noch - Thurn. Da war es ganz normal, dass ich als Bub viel mitbekommen und mitgenommen habe." Für sein jetziges Amt habe er vor allem zwei Lehren aus der väterlichen Schule gezogen: Es gebe zum einen kommunale Pflichtaufgaben, die erledigt werden müssten, wie zum Beispiel die Abfallwirtschaft. Zum anderen sei das Miteinander reden sehr wichtig.
Das Stichwort "Kommunikation" fällt sehr häufig im Gespräch mit ihm. "Meine Strategie lautet: Anliegen aufnehmen, diskutieren, prüfen, dann eine Entscheidung treffen und eine Begründung dafür liefern." Er baue dabei auf seine unternehmerische Erfahrung und wolle die Fachkompetenz der Bürger einbinden: "Was fällt mir vor meiner eigenen Haustüre auf? Welche Lösungsvorschläge gibt es? Welchen Beitrag kann ich selbst leisten? Vielleicht ist diese Herangehensweise blauäugig..., aber so vorzugehen, ist mein Anspruch," betont Graf von Bentzel.
Den Service ausbauen
Mit dem Bürgermeisterposten wird er zugleich neuer Chef der Verwaltung: "Die meisten Mitarbeiter dort sind Spezialisten, die seit vielen Jahren ihre Position innehaben. "Ich freue mich darauf, mich dort einzubringen und mit ihnen die Gemeinde zu gestalten." Stärken wolle er den Servicegedanken. Zur Verdeutlichung zieht er sein bisheriges Geschäftsumfeld heran: "Kunden des Erlebnisparks bezahlen für ihren Besuch Eintritt und erwarten deshalb zu Recht bestimmte Leistungen. Gleiches darf auch ein Bürger von seiner Gemeinde erwarten."