Musik Udo Langer führt am 14. März im "Fränkischen Hof" Baiersdorf sein Ein-Mann-Musical "Ein wundersamer Ausflug" auf. Es handelt von einem Mann am Scheideweg.
von unserem Mitarbeiter Stephan Stöckel
Baiersdorf — Sie haben nichts anderes im Sinne als ihren Beruf, stehen rund um die Uhr auf Rufbereitschaft und würden ihr Bett am liebsten in das Büro stellen - die Arbeitssüchtigen. Der Burgkunstadter Musicalkomponist Udo Langer begegnet ihnen bei seiner Arbeit in der Werbebranche. "Wenn ich auf dem Bahnhof oder Flughafen stehe, dann sehe ich die Herren im Nadelstreifenanzug mit ihrem nur auf Karriere fixierten Tunnelblick und einem Handy in jeder Hand", sagt der 51-jährige bei einem entspannten Frühstück im Fränkischen Hof in Baiersdorf.
Langer hält sein Werk "Ein wundersamer Ausflug. Hungrig nach Liebe?", in dem ein Workaholic am Scheideweg seines Lebens steht, für aktueller denn je.
Vor elf Jahren hatte die dazugehörige CD in der Kirche des Regens-Wagner-Heimes in Burgkunstadt vor 300 Besuchern ihre umjubelte Premiere gefeiert.
Schlichtes, ergreifendes Stück Der Künstler wollte das Stück, in dem es um ein sinnerfülltes Leben und um die Nächstenliebe geht, einmal richtig aufzuführen. Als schlichtes, aber ergreifendes Ein-Mann-Stück.
Den Einwurf, bei der Aufführung am Samstag, 14. März, ab 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) im "Fränkischen Hof" in Baiersdorf, handele es sich um eine Wiederaufführung, weist Langer weit von sich: "Wir haben es hier mit zwei Paar Stiefeln zu tun.
Vor elf Jahren wurden nur einige Stücke des Albums präsentiert, diesmal werde ich das Opus in Gänze als One-Man-Musical-Show auf die Bühne bringen."
Konzentration auf die Geschichte Langer will an die alte Tradition des Märchenerzählens anknüpfen. "Ich werde den Besuchern keine Reizüberflutung bieten, sondern eine Reduktion auf das Wesentliche: den Inhalt der Geschichte." Den wolle er den Zuschauern emotional vermitteln, wie er verrät: mit viel Gestik und Mimik sowie Händen, die reden. Ganz ohne moderne Technik geht es allerdings nicht, wie der Künstler einräumt: "Es wird Einspieler geben.
Wenn ich zum Beispiel vom See erzähle, dann hört man im Hintergrund das Wasser rauschen." Selbstverständlich werden auch seine Stimme, sein Gesang und sein Klavier erklingen.
Der wundersame Ausflug ist aber nicht nur eine Reise in die Natur, sondern auch ein starkes Plädoyer, im hektischen Alltag zur Ruhe zu kommen. Wie gelingt es dem Musicalautor und Werbemensch, der ständig unter Strom zu stehen scheint, eine Auszeit zu finden? "In dem ich die Balkontür meines Hotelzimmers öffne und meine Seele beim Blick in den Sternenhimmel baumeln lasse. Oder mich zu meiner heimischen Oase der Ruhe begebe, dem Kugelbaum, wo ich meine Blicke über Burgkunstadt schweifen lasse."
Stand dem Künstler nicht der Sinn danach, die spirituelle Geschichte als opulentes Musiktheater mit vielen Mitwirkenden aufzuführen? Wäre das Stück mit seinen vielen Figuren wie der Wolkenfee oder dem Wanderer nicht geradezu prädestiniert
dafür? "Sicherlich würde mich das reizen", erwidert der Künstler.
Er gibt zugleich aber auch zu bedenken: "Eine solche Aufführung erfordert eine Vorbereitungszeit von eineinhalb bis zwei Jahren." Außerdem bastle er schon wieder an seinem neuesten Werk. "Rosas Geheimnis" werde es heißen, verrät er. Worum es darin geht, ist noch ein wohlgehütetes Geheimnis. Nur so viel lässt Langer durchblicken: "Es spielt auf dem Burgkunstadter Marktplatz, wo ich wohne."
Karten gibt es im Vorverkauf beim Fränkischen Hof telefonisch unter der Nummer 09572/383000.