Klaus-Peter Gäbelein Nach dem Motto "Wer viel arbeitet und sich oft für andere einsetzt, darf auch viel feiern" gab es in der Geschichte der Herzogenaurache...
Klaus-Peter Gäbelein
Nach dem Motto "Wer viel arbeitet und sich oft für andere einsetzt, darf auch viel feiern" gab es in der Geschichte der Herzogenauracher freiwilligen Feuerwehr (FFW) genügend Möglichkeiten für das ein oder andere Fest. So blühte denn auch das Vereinsleben auf. Das 25-jährige Jubiläum beging man mit einer Fahnenweihe. Baumeister Andreas Kurr, der dem Verein 20 Jahre lang vorstand, spendete 1906 das neue Schmuckstück.
In den Jahren 1934 bis 1945 war der Verein mit seinen über 400 Mitgliedern im Rahmen der "Gleichschaltung" durch die Nationalsozialisten aufgelöst worden. Es bestand lediglich eine aktive Mannschaft unter der Führung von Schreinermeister Korbinian Westner (1934 bis 1942) und dem städtischen Angestellten Hans Weiß. Nach dem Einmarsch der US-Amerikaner am 16. April 1945 wurde auch diese Abteilung aufgelöst.
Pflichtfeuerwehr nach dem Krieg
Den Aktiven war inzwischen die Lust am "Dienst für den Nächsten in der FFW" vergangen, so dass es in der Folge zur Bildung einer Pflichtfeuerwehr der Jahrgänge 1922 bis 1924 kam. Nachdem sich die politischen Zustände ab 1945 einigermaßen beruhigt hatten, wurde am 12. September 1946 in der Gaststätte Glass am Marktplatz die FFW Herzogenaurach von 28 Feuerwehrkameraden wieder - oder neu - gegründet. Der Maurer Hans Probst, der jahrelang am Fliegerhorst (ab 1945 Herzobase) Erfahrungen bei der Luftwaffenfeuerwehr gesammelt hatte, wurde technischer Leiter, Hans Weiß Kommandant.
1951 beschloss die Mitgliederversammlung die Bildung einer eigenen Kapelle. Man integrierte in diese die in der Stadt bekannte Kapelle Retzar, und fortan besaß die FFW eine eigene "Feuerwehrkapelle", die unter anderem beim 75. Jubiläum 1956 kräftig aufspielte. Inzwischen hatte Heinrich Fink die Leitung der FFW übernommen. Ihm erwuchsen mit der Anschaffung zeitgemäßer Maschinen und Fahrzeuge und durch die Zusammenarbeit mit der neuen Ina-Werksfeuerwehr und der Löschmannschaft der Amerikaner weitere Aufgaben.
Inzwischen hatte - nicht zuletzt durch das Anwachsen der Stadt - die kleine alte Feuerwache zwischen Marktplatz und Schloss ausgedient. Nach langen Diskussionen einigte man sich auf den heutigen Standort an der Industriestraße mit Anbindung an die Aurachtalstraße (heute Hans-Maier-Straße). Die Anlage, mit einem Aufwand von 4,32 Millionen DM geschaffen, wurde bei ihrer Eröffnung unter der Führungsspitze Jakob Wirth und Karl-Heinz Schalk als größte und modernste in ganz Mittelfranken gelobt. 1992 wurde der gesamte Komplex renoviert, umgebaut und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.