Eine Denkpause für die Gemeindeleitung

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Auf die Leserbriefe "Nein zum Gewerbegebiet in Himmelkron" (8.Mai) und "Himmelkron braucht das Gewerbegebiet" (11. Mai) meldet sich nun Dieter Hornfeck von der Bürgerinitiative "Nein zum neuen Gewerbe...

Auf die Leserbriefe "Nein zum Gewerbegebiet in Himmelkron" (8.Mai) und "Himmelkron braucht das Gewerbegebiet" (11. Mai) meldet sich nun Dieter Hornfeck von der Bürgerinitiative "Nein zum neuen Gewerbegebiet Himmelkron" in einer Stellungnahme zu Wort.

Die beiden Leserbriefe zeigten recht deutlich die unterschiedlichen Sichtweisen von Bürgerbegehren und Ratsbegehren, über die am 26. Mai in Himmelkron abgestimmt werden soll. Während Diplomfinanzwirtin Sieglinde Günther das Steuersparmodell des Großinvestors aus Hannover durchleuchte, die Auswirkungen auf Gemeindefinanzen, Arbeitsplätze und Naturzerstörung benenne und für ein Nein zum Ratsbegehren plädiere, kämen vom Vorsitzenden des Himmelkroner Siedlerbundes, Manfred Friedrich, fragwürdige plumpe Argumente für das geplante Gewerbegebiet. Lärm und erhöhter Verkehr würden vermieden, wenn man "die Gewerbe bei uns bindet". Unangenehm werde es, "wenn die Gemeinden entlang der B 303 das Gewerbe an sich binden können" oder "wenn die Lkw durch Himmelkron in Richtung der Spedition Log-In fahren".

Die Angriffe auf die Sprecherin Wilhelmine Denk seien auch Angriffe auf die Mitglieder der Bürgerinitiative. "Lieber Herr Friedrich, man muss nicht ,in einem Wirtschaftsgremium sein", um die aktuelle wirtschaftliche Situation Himmelkrons beurteilen zu können. Jeder kann aus dem Internet die einschlägigen amtlichen Statistikzahlen abrufen und da sprechen die äußerst geringe Arbeitslosenzahl und die Einpendlerzahl von nahezu 2000 (ein Teil davon sogar aus der tschechischen Republik) bei circa 2500 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen eine deutliche Sprache", so Hornfeck.

Man solle auch die Verlautbarungen der Bürgerinitiative verstehen wollen. "Zum x-fach wiederholten Mal: Natürlich sind wir für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung der Gemeindefinanzen in Himmelkron. Unsere Bedingungen sind dabei Naturverträglichkeit und ein durchdachtes intelligentes Vorgehen im Planungsgeschäft." Alle wüssten vor dem Bürgerentscheid, dass dieser wohl wichtig für die weitere Entwicklung Himmelkrons, aber nicht für alle Zeiten bindend sei. Egal, wie die Abstimmung am 26. Mai ausgehen werde: die bisherigen Diskussionen haben viele zum Nachdenken angeregt, vielen bleiben die "Zeichen der Zeit" verschlossen.

"Die Befürworter des Ratsbegehrens wollen laut jüngstem Werbebrief - wo bleiben die Senioren im Gestaltungsspielraum? - mit der Planung beim Punkt null anfangen und wünschen sich vom Bürger für künftige Beschlüsse trotz vieler ungeklärter Probleme einen Freifahrtschein. Die Bürgerinitiative befürchtet aus gegebenem Anlass bei strittigen Fragen die berühmte Aussage: ,Die Mehrheit ist gesichert' und plädiert deshalb für ein Nein zum Gewerbegebiet."

Dieses Nein verstehe man als Bitte an den Wähler, der Gemeindeleitung eine Denkpause zu verordnen. Angesichts seiner starken wirtschaftlichen Lage könne Himmelkron eine solche Denkpause leicht verkraften, um danach in eine noch stärkere Position zu gelangen. "Schließlich sollte man die Zukunft nicht um fragwürdiger Erfolge willen, sondern mit Vernunft und Weitsicht angehen." red