Ein Trio gibt den Ton an

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Beim Posaunenchor in Kirchleus ist es keine Seltenheit, dass mehrere Generationen mit von der Partie sind. Fotos: Sonny Adam
Beim Posaunenchor in Kirchleus ist es keine Seltenheit, dass mehrere Generationen mit von der Partie sind. Fotos: Sonny Adam
Robert Beck, Reinhold Vießmann und Otto Vießmann spielen bereits seit 59 Jahren beim Posaunenchor Kirchleus.
Robert Beck, Reinhold Vießmann und Otto Vießmann spielen bereits seit 59 Jahren beim Posaunenchor Kirchleus.
 

Der Kirchleuser Posaunenchor präsentiert morgen mit dem CVJM-Chor eine Serenade im ehemaligen Schlosshof der Freiherren von Guttenberg in Kirchleus.

Wenn andere zu Hause gemütlich auf der Couch sitzen, zieht es die Kirchleuser Richtung Wirtschaft. Denn an jedem Freitag ist Probe des Posaunenchors. Abwechselnd in Kirchleus und in Gössersdorf, bei gutem Wetter auch schon mal auf die Terrasse.
Wolfgang Passing ist der Dirigent. Schon seit 13 Jahren leitet er das Ensemble. Und Passing kann stolz auf seinen Posaunenchor sein, dem fast 30 Aktive angehören. "Wir machen unsere Jugendarbeit selbst. Und das ist auch der Grund, warum wir keine Nachwuchssorgen haben", sagt Passing. Tatsächlich spielen im Posaunenchor jüngere und ältere Bläser mit, oft mehrere Generationen aus einer Familie - und alle mit Begeisterung.


Von Anfang an dabei

Doch Robert Beck (76), Otto Vießmann (75) und Reinhold Vießmann (76) sind etwas ganz Besonderes. Denn die drei sind von Anfang an dabei. "Alles hat damit angefangen, dass wir die Treppe zur Kirche eingeweiht haben. Und zu diesem Anlass hat damals der Rugendorfer Posaunenchor gespielt", erinnert sich Reinhold Vießmann. "Genau, und wir Kirchleuser wollten dann damals auch so einen Posaunenchor. So ist alles entstanden", fügt Otto Vießmann hinzu. Die Gründung liegt schon 59 Jahre zurück.
"Ich war damals erst 16 Jahre alt, ich konnte nicht mal Noten lesen. Aber ich wollte mitmachen", erzählt Otto Vießmann. "Ich muss ehrlich zugeben, es war schwer, die Noten zu lernen", sagt er.
Reinhold Vießmann (76) ergänzt, dass er sich anfangs mit seinem Bruder ein Instrument geteilt habe. "Aber beim ersten Auftritt habe ich dann umgelernt auf Zugposaune", so Reinhold Vießmann. Jeder hat das gespielt, was gebraucht wurde.
"Ich habe ein Kuhlo-Horn", sagt Robert Beck, der dritte Gründungsvater des Posaunenchors, und zeigt auf sein kleines Instrument, das sehr sanft und melodisch klingt. Seit 59 Jahren proben die drei mit Feuereifer. Jetzt bereiten sie sich auf die große Serenade im ehemaligen Schlosshof der Freiherren von Guttenberg in Kirchleus vor. "In der ersten Zeit haben wir gewaltig üben müssen. Ich habe immer beim Kühehüten geübt. Aber in Kirchleus hat es aus allen Ecken geblasen", lacht Reinhold Vießmann.
"Das Besondere an unserem Posaunenchor ist, dass wir keine Solisten haben. Bei uns drängt sich niemand in den Vordergrund, wir machen einfach nur schöne Musik, an der die Leute ihre Freude haben sollen", erklärt Dirigent Wolfgang Passing.
Auch Pfarrer Christian Schmidt ist sehr stolz auf seinen Posaunenchor. "Er ist eine echte Bereicherung für Kirchleus", sagt er. Die Serenade beginnt am Samstag um 19.30 Uhr.