Ein inklusives Sommermärchen

1 Min
Die beiden Tennisspieler Christoph Weinzierl und Janis Jerke strahlten bei den "Special Olympics World Games" 2011 in Athen um die Wette. Im Juni 2023 finden die Spiele in Berlin statt - und der Landkreis Kulmbach könnte für vier Tage Gastgeber für eines der 170 Nationalteams sein.
Die beiden Tennisspieler Christoph Weinzierl und Janis Jerke strahlten bei den "Special Olympics World Games" 2011 in Athen um die Wette. Im Juni 2023 finden die Spiele in Berlin statt - und der Landkreis Kulmbach könnte für vier Tage Gastgeber für eines der 170 Nationalteams sein.
Archiv/Jörg Brüggemann/Ostkreuz

Projekt  Im Juni 2023 finden in Berlin die "Special Olympics World Games" statt. Wenn es nach der SPD-Kreistagsfraktion geht, könnte der Landkreis Kulmbach im Vorfeld Gastgeber für Sportler aus einer der 170 Nationen sein.

"170 Nationen - 170 inklusive Kommunen" - unter diesem Motto finden im Juni 2023 die "Special Olympics World Games" in Berlin statt. Auf Antrag der SPD-Kreistagsfraktion soll sich der Landkreis Kulmbach für diese Veranstaltung bewerben. Annekatrin Bütterich von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus informierte die Mitglieder des Kreisausschusses über dieses Projekt, das am 5. Oktober abschließend behandelt werden soll.

Berlin wird 2023 Austragungsort der weltweit größten Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Gesucht werden Kommunen, sogenannte Host Towns, die im Vorfeld jeweils eine der 170 Delegationen für vier Tage willkommen heißen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober.

Die konkrete Ausgestaltung des Programms ist offen. Übergeordnetes Ziel ist, dauerhafte inklusive Strukturen und Netzwerke zu schaffen, um Menschen mit geistiger Behinderung sichtbarer werden zu lassen.

Die SPD-Fraktion kommt in ihrem Antrag zum Ergebnis, dass sich gemeinsam mit den örtlichen Akteuren in der Behindertenarbeit, den Werkstätten, Vereinen, Schulen und weiteren Interessierten nicht nur ein außergewöhnliches Programm auf die Beine stellen, sondern zudem ein nachhaltiges Engagement im Bereich Inklusion aufbauen ließe. Nach Meinung der Sozialdemokraten bietet der Landkreis Kulmbach bereits eine gute Basis für den Aufbau weitreichender inklusiver Strukturen.

In einem umfassenden Sachstandsbericht machte Annekatrin Bütterich deutlich, dass das Programm zum "inklusivsten Sommermärchen aller Zeiten" werden könnte, zu einem Fest der Wertschätzung und des offenen Miteinanders. Für Kulmbach schlug sie eine Bewerbung von sechs bis 20 Personen vor, die Kosten pro Tag und Teilnehmer bezifferte sie auf 100 Euro. Dazu kommen noch die Kosten für ein Rahmenprogramm und den Transport. Die Gesundheitsmanagerin schlug die Gründung eines lokalen Komitees vor.

Lob für gute Ausarbeitung

SPD-Fraktionsvorsitzender Simon Moritz lobte die gute Ausarbeitung. Das Projekt solle keine Eintagsfliege bleiben, sondern zu einer dauerhaften Einrichtung werden. Auch die Stadt Kulmbach habe bereits eine Beteiligung signalisiert, so Moritz. Für die CSU-Kreistagsfraktion gab Gerhard Schneider die Zustimmung, in den Bewerbungsprozess einzutreten. Ralf Hartnack (WGK) dagegen sah die Bewerbung nicht ganz so positiv, denn es gelte auch, die Man-Power auf die Reihe zu bringen. "Hier sind noch einige Hürden auszuräumen."

FDP-Kreisrat Veit Pöhlmann sah den Zeitablauf für die Bewerbung als problematisch an, für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen kam von Pia Kraus Zustimmung für eine Bewerbung.