Kronach — "Denkt daran: Immer auf der Scholle bleiben, sonst landet ihr im eiskalten Wasser", lacht Saskia Linke. Die Elft klässlerin ist "Schiedsrichterin" beim lustig anzuschauen...
Kronach — "Denkt daran: Immer auf der Scholle bleiben, sonst landet ihr im eiskalten Wasser", lacht Saskia Linke. Die Elft klässlerin ist "Schiedsrichterin" beim lustig anzuschauenden "Schollenlauf"-Spiel. Zwei Mannschaften müssen möglichst schnell eine Strecke zurücklegen, dürfen sich dabei aber nur auf Decken vorwärtsbewegen. Dafür breiten die beiden - mit FWG-Fünftklässlern sowie Lebenshilfe-Kindern bunt durchgemischten - Mannschaften jeweils eine Decke vor sich aus, machen einige Schritte und so weiter.
Der Spaßfaktor bei diesem Spiel ist groß - ebenso wie bei all den anderen lustigen Wettkämpfen, bei denen es auf dem Sportgelände des Schulzentrums hoch hergeht. Ob beim Dosenwerfen, Bobbycar-Rennen, Wasserpistolenzielschießen, Papierfliegerweitwurf, Zeitungslauf oder im Sinnesparcours: Immer wieder ist an den insgesamt 14 Stationen Lachen zu hören und auch der eine oder andere Stoßseufzer, wenn jemand vom Pech verfolgt ist.
Es herrscht ein schönes Miteinander der 180 Sportskanonen mit und ohne Behinderung, die sich der Spiel- und Spaßolympiade stellen. Seitens der Lebenshilfe sind alle Kinder und Jugendlichen vertreten - vom Kindergarten bis zu den Berufsschulklassen, während vom Frankenwaldgymnasium die fünften Jahrgangsstufen mitmachen.
Bei dem Gaudi-Wettkampf handelt es sich um den Abschluss des P-Seminars "Inklusion im Schulleben". Ziel war die Organisation und Durchführung zweier gemeinsamer Vormittage mit Teilnehmern beider Einrichtungen. "Wir möchten den jungen Fünftklässlern die Unsicherheit im Umgang mit behinderten Menschen nehmen und uns auch selbst mit diesem Thema beschäftigen. Dabei arbeiten wir eng mit den Lehrern und Betreuern der Lebenshilfe zusammen", erklärt Saskia Linke.
Viele Besuche in der Lebenshilfe Im Rahmen des Seminars waren bereits im April die Teilnehmer mit den fünften Klassen in der Lebenshilfe zu Gast. Dort wurde mit den Grund- und Hauptschulstufen der Förderschule gekocht, gesungen, getanzt und gebastelt. "Für das P-Seminar kamen wir jeden Donnerstag für zwei Schulstunden zusammen", erzählt die Oberrodacherin. Die Veranstaltung erfolgte in Abstimmung mit den Verantwortlichen der Lebenshilfe - so wie auch jetzt der Gaudi-Wettkampf.
Sonderschulrektorin Marion Schönborn freute sich über die sehr gelungene Veranstaltung. Wie sie ausführte, pflegen die beiden Einrichtungen schon lange gute Verbindungen zueinander. Zusammen wurden bereits integrative Spiel- und Sportfeste gefeiert. Vor den eigentlichen Aktionen hatten die P-Seminar-Teilnehmer auch schon an einem Besuchertag in der Lebenshilfe hospitiert, um die Jungen und Mädchen mit ihren Stärken und Schwächen kennenzulernen. Gemeinsam entstand so ein gut ausgearbeiteter Plan.
"Die Vorbereitungen waren gerade zum Schluss schon teilweise etwas stressig", verrät Saskia. Die Elftklässler hatten sogar in ihrer Freizeit leckeren Kuchen gebacken, den die Sportskanonen in den Pausen essen konnten. Auch mit Getränken und jeder Menge Obst wurden diese verpflegt. Bei der Siegerehrung gab es dank einiger Sponsoren kleine Preise für die Besten. Alle Teilnehmer wurden mit einer Urkunde bedacht. Am Ende waren sich alle einig: "Die Freude und der Spaß aller Mitwirkenden ist der schönste Lohn. Dann haben sich alle Mühen gelohnt."
hs