Ein Frankenwäldler geblieben

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Olaf Schmidt leitet seit 20 Jahren die LWF und wird am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet. Der in Tettau aufgewachsene Frankenwäldler steht auch heute noch zu seiner Heimat mit ganzem Herzen. Wenn es möglich war, war er im Frankenwald dabei wie hier bei einer Ausstellungseröffnung in der Sparkasse Kronach. Foto: K.- H. Hofmann
Olaf Schmidt leitet seit 20 Jahren die LWF und wird am Mittwoch in den Ruhestand verabschiedet. Der in Tettau aufgewachsene Frankenwäldler steht auch heute noch zu seiner Heimat mit ganzem Herzen. Wenn es möglich war, war er im Frankenwald dabei wie hier bei einer Ausstellungseröffnung in der Sparkasse Kronach.  Foto: K.- H. Hofmann

Der in Tettau aufgewachsene Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft, Olaf Schmidt, wird an diesem Mittwoch in München in den Ruhestand verabschiedet.

Olaf Schmidt, der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), geht dieser Tage in den Ruhestand. Am Mittwoch, 29. Juli, wird ihn die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, in München aus seinem Amt verabschieden. Der bayerische Waldexperte ist in Tettau aufgewachsen und ist bis heute noch seiner Heimatgemeinde verbunden, er ist mit ganzem Herzen Frankenwäldler geblieben.

20 Jahre ist er nun der Leiter der forstwirtschaftlichen Forschungsanstalt und Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) in Freising. Das kommt nicht von ungefähr denn sein Engagement für Wald und Forst wird in ganz Bayern geachtet und geschätzt. Insgesamt hat er über 300 Publikationen und Beiträge in Zeitungen und Fachzeitschriften veröffentlicht, ist gefragter Redner bei Seminaren, Konferenzen und großen Veranstaltungen, die mit Wald- und Forstwirtschaft zu tun haben.

Seine Passion zur Natur begann schon in der Kindheit. "Besonders geprägt hat mich in der Kindheit und Jugendzeit mein Großvater Paul Reuter, der viel mit uns Kindern im Wald unterwegs war. Er kannte die wichtigsten Speisepilze, die häufigsten Singvögel und natürlich die Baumarten. Mein erstes Fachbuch, ,Bäume und Sträucher des Waldes' von Gottfried Amann, ein reich bebildertes Bestimmungsbuch über alle unsere heimischen Gehölzarten mit Nadeln/Blättern, Blüten, Früchten/Samen und sogar Keimlingen, erhielt ich schon als Achtjähriger. Dieses Buch habe ich heute noch und ich hüte es wie einen Schatz", sagt Olaf Schmidt lachend.

Gerne erinnert sich der frühere Tettauer an den Junggesellenclub "Dadner Rasselbekk" den er, wie auch sein Bruder Dietmar Schmidt (heutiger Dritter Bürgermeister von Tettau und ehemaliger Rektor der Grundschule Tettau) angehörte. "Meist zum 1. April habe ich lustige Beiträge in den örtlichen Zeitungen veröffentlicht." So zum Beispiel über den Rasselbock, über Graskarpfen aus dem Tettauer Teich, die das Gras auf den Wiesen wegfressen, das Schottische Hanghuhn mit unterschiedlich langen Beinen, das in Symbiose mit den Hochlandrindern lebt. Viele solcher humorvollen Geschichten von persönlich fantasievoll beschriebenen Fabelwesen kann er heute noch erzählen.

Doch sein Weg führte dann, nach dem Abitur 1976 am Kaspar-Zeuß-Gymnasium in Kronach nach München, wo er Forstwissenschaften studierte. Seine Karriere begann er als Mitarbeiter an der damaligen Oberforstdirektion Bayreuth. Diese Zeit, von 1984 bis 1987, war geprägt durch die Waldschäden im Fichtelgebirge und von der Diskussion über die Verringerung der Luftschadstoffe und um den Einsatz von Borkenkäfer-Insektiziden.

Es folgten fünfeinhalb Jahre der Mitarbeit im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Waldbaureferat. Danach wechselte er zur Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft als Leiter des Sachgebiets "Waldökologie und Waldschutz". Nach weiteren sieben Jahren wurde er Referatsleiter für Waldschutz, Naturschutz im Ministerium. Hier trat er am 1. März 2000 als Nachfolger von Günter Braun das Amt des Leiters der Landesanstalt an.

Seine Leidenschaft für den Wissenstransfer kommt nicht nur in seinen zahlreichen eigenen Fachpublikationen zum Ausdruck. Mit Nachdruck setzte er sich für eine verstärkte Veröffentlichungstätigkeit an der LWF ein und half mit, so erfolgreiche Publikationsreihen wie "LWF aktuell" und "LWF Wissen" zu begründen.

Trotz seiner vielfältigen Aufgaben vergaß er seinen Frankenwald nicht. "Ich habe mich immer für die Belange des Frankenwaldes eingesetzt. Bei den Waldbesitzervereinigungen Kronach-Rothenkirchen, Rennsteig, Frankenwald und Stadtsteinach habe ich oft und gerne Vorträge gehalten. Ich habe aber auch bewusst Veranstaltungen der LWF nach Oberfranken gelegt." Als Beispiel nennt Schmidt die Tagung zum Baum des Jahres 2017, der Fichte, nach Bad Steben. Jedes Jahr hält er eine Waldführung in Tettau mit Pro-Markt-Tettau. Mehrere Veranstaltungen konnte er auch in Jugendwaldheim nach Lauenstein delegieren, dabei erinnert er besonders an die Vorstellung einer Arbeit über Wurzeln, von Tanne, Fichte, Buche im thüringischen und bayerischen Frankenwald von Bastian Nordmann. Der von ihm selbst geleitete Arbeitskreis Forstgeschichte tagte vor einigen Jahren in Unterrodach und besichtigte das Flößermuseum. Schmidt: "Mir lag und liegt unsere Heimat immer sehr am Herzen! " eh