Der Zirkus der Familie Lauenburger ist in Maroldsweisach gestrandet und weiß nicht, wie er überleben soll.
Helmut Will Auf dem Festplatz in Maroldsweisach stehen Zirkuswagen und einige Wohnwagen. Dort hat der Zirkus "Baroness", der in Osnabrück beheimatet ist, Station gemacht. Vorstellungen darf er wegen der Coronakrise nicht geben. Zirkuschefin Patricia Lauenburger und ihr Mann Manolito blicken ratlos. Sie alle sind in eine Notlage geraten.
"Unser Zirkus ist ein reiner Familienbetrieb. Wir sind zehn Personen, darunter vier Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren", sagt die Zirkuschefin, die um ihren Zirkus bangt. Es fehlt an allem, an Futter für die Tiere und auch an Geld, um Futter zu kaufen. Ihr Mann Manolito erzählt, dass sie von Hofheim gekommen sind und zuvor in Haßfurt ihre Zelte aufgeschlagen hatten.
Geschäft lief nicht gut
Das Geschäft sei bisher, auch dem teilweise schlechten Wetter geschuldet, sehr mäßig gewesen. "Bei unserer letzten Aufführung hatten wir 13 Besucher", sagt der Chef. Eigentlich wollten sie am Wochenende in Maroldsweisach einige Veranstaltungen aufführen, aber das wurde vom Landratsamt Haßberge in Haßfurt untersagt.
Die Gemeinde Maroldsweisach war damit nicht befasst. "Wir wussten schon, dass ein Zirkus kommt, aber sonst haben wir nichts damit zu tun", sagt René Schäd, der Geschäftsführer bei der Marktgemeinde. Pferde, Ponys, Lamas, Esel, Ziegen, Hunde und Alpakas hat der Zirkus "Baroness", mit denen er seine Kunststücke vorführt. "Das ist nun nicht möglich, aber die Tiere brauchen trotzdem ihr Futter; es muss Platzmiete bezahlt werden, wir haben Benzin- und Dieselkosten", sagt Patricia Lauenburger. Jetzt, da die beste Zeit für Zirkusleute komme, dürfe man nicht auftreten, bedauert sie. Ihr Mann Manolito fügt hinzu: "Du kommst ja überhaupt in kein Amt, um dort deine Sorgen vorzutragen."
Wie soll es weitergehen? Die Zirkusleute zucken gemeinsam die Schultern und Patricia Lauenburger sagt: "keine Ahnung".
Mit Futterspenden wäre ihnen geholfen. "Wir wären dankbar für Heu, Hafer, Getreide, Äpfel oder Mohrrüben", sagt die Zirkuschefin und hofft, dass mitfühlende Menschen helfen. Auch für finanzielle Hilfe wären sie sehr dankbar. Wer helfen möchte, kann Geld auf das Konto DE 96 2501 00300 4347 09301 überweisen.
Etwas abseits steht ein Kind. "Ich bin Lordes und sieben Jahre alt und die beste Artistin in unserem Zirkus", sagt sie. Sie findet es "sehr schade", dass keine Vorstellungen sind. "Ich hätte ja auch hier gerne meine Kunststücke gezeigt", sagt Lordes. Sie geht mit ihren Eltern zu den Alpakas und nimmt den "Brauni" liebevoll in den Arm, mit dem sie vor den Kindern in Maroldsweisach gerne aufgetreten wäre.