Ferienprogramm Der My Boshi-Trend ist in Lichtenfels angekommen. Drei fleißige Mädchen gestalten mit Häkelnadeln und Wolle im Jugendzentrum pfiffige Handyhüllen, die es in dieser Form nirgendwo zu kaufen gibt
von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk
Lichtenfels — Mit einer Luftmasche fängt alles an. Genau genommen müssen es 16 Luftmaschen sein, die dann mit einer Kettmasche zu einem Ring geschlossen werden. Danach geht es mit halben Stübchen weiter. Am Ende besitzt das Handy eine maßgehäkelte Tasche im MyBoshi-Trend, die es so nirgends zu kaufen gibt.
Wer glaubt, dass Häkeln keinen Spaß macht konnte sich am Samstagnachmittag vom Gegenteil überzeugen. Drei Mädchen hatten sich zum Bastelworkshop "Häkeln für Anfänger" des Ferienprogramms im Kreativraum des Jugendzentrums eingefunden. "Der Kurs war für sieben Teilnehmer ausgeschrieben", erzählt Eileen Forejt.
Regenbogenfarben In einem durchsichtigen Kunststoffbehälter befindet sich Wolle in allen Farben des Regenbogens.
Jedes der Mädchen darf sich eine Wolle aussuchen, dazu gibt es die passende Häkelnadel. Nadelstärke sechs. "Häkeln macht Spaß, man freut sich über das, was rauskommt", sagt Vanessa. Die Zwölfjährige hat bereits einige Erfahrung in dieser Handarbeitstechnik. Im Rahmen der Projekttage am Gymnasium in Burgkunstadt hat sie bereits eine Handytasche gehäkelt. Jetzt ist die zweite an der Reihe.
Vor Workshop-Leiterin Eileen Forejt liegt alles auf dem Tisch, was zu einem Häkelkurs für Anfänger gehört. Nadeln in unterschiedlicher Stärke von zwei bis acht, Häkelanleitungen und das Buch der beiden My Boshi-Begründer Thomas Jaenisch und Felix Rohland. Zum häkeln ist Eileen Forejt an der Hauswirtschaftsschule in Vierzehnheiligen gekommen. "Ich war die Talentierteste, ich war immer die Schnellste", erzählt sie. Dann kam der Boshi-Trend auf.
Seitdem häkelt Eileen Forejt alles Mögliche, von Babyschuhen über Taschen bis hin zu einer Decke. Für eine Mütze braucht sie zwei bis drei Stunden, für Babyschuhe sechs bis acht Stunden, da sie komplizierter sind.
Die drei Mädchen arbeiten hochkonzentriert. Das aller Anfang schwer ist weiß nicht nur der Volksmund, dass zeigt auch der Umstand das manchmal eine Runde wieder aufgetrennt werden muss. Aber das trübt die Begeisterung nicht im Geringsten. Und Übung macht bekanntlich den Meister. "Ich wollte schon immer einmal häkeln lernen", berichtet Anna-Lisa.
Langsam nehmen unter den geschickten Händen die Handy-taschen Gestalt an. Vanessa holt schon Mal ihr Handy und testet die Länge des gehäkelten. Einige Reihen fehlen noch. Schräg gegenüber sitzt Amelie, die schon einmal mit ihrer Oma gehäkelt hat. "Meine Oma kann es richtig gut", erzählt sie. Mit jeder Masche geht es leichter.
Schließlich können einige ihren Schlauch zusammenhäkeln und damit die Handytasche fertigstellen.
Der Rest der Wolle reicht mindestens für ein weiteres Teil. Und wer weiß, vielleicht hat eines der Mädchen ein neues Hobby entdeckt. Eileen Forejt jedenfalls hat noch einiges vor. "Aus Jux habe ich einmal darüber nachgedacht, mein Auto zu umhäkeln", sagt sie. Viel realer ist dagegen das Vorhaben, einen Buchschutz anzufertigen.