Michelau — Das Thema beschäftigte den Gemeinderat schon in seiner Sitzung im Januar. Anfang dieser Woche wurden Nägel mit Köpfen gemacht. "Wir wollen öffentlich bekanntgeben, dass es auch in Michelau ...
Michelau — Das Thema beschäftigte den Gemeinderat schon in seiner Sitzung im Januar. Anfang dieser Woche wurden Nägel mit Köpfen gemacht. "Wir wollen öffentlich bekanntgeben, dass es auch in Michelau eine Bürgerstiftung gibt", erklärte Bürgermeister Helmut Fischer bei der offiziellen Übergabe der Stiftungsurkunde im Rathaus. Die Bürgerstiftung ist die zehnte im Landkreis, die gemeinsam mit der Sparkasse Coburg-Lichtenfels ins Leben gerufen wurde.
Am notwendigen Startkapital von 10 000 Euro beteiligen sich die Gemeinde Michelau und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels je zur Hälfte. Jetzt sind die Bürger aufgerufen, die "Stiftung unser Michelau" zu unterstützen, "damit aus den Erträgen auch Projekte umgesetzt werden können", erklärte Sparkassenbetriebswirt Stephan Franke.
Dabei hat der Bürger die Möglichkeit, als sogenannte Zustiftung den Grundstock der Stiftung zu erhöhen oder einen Geldbetrag als Spende zur Verfügung zu stellen. Über die jährliche Verwendung der Erträge aus dem Stiftungskapital entscheidet der Stiftungsrat, der auch darüber wacht, dass die Erträge auch Satzungsgemäß verwendet werden.
Zu den Aufgaben des Stiftungsrates gehört unter anderen auch die Gewinnung von Spendern und Zustiftern sowie die Unterrichtung der Bevölkerung über die Arbeit der Stiftung. "Je höher die Spenden sind, desto leichter kann geholfen werden", erklärt Stephan Franke.
Der Stiftungszweck ist breit gestreut. Er reicht von einer individuellen Hilfe in Notlagen über die Jugend- und Altenhilfe, über Kunst und Kultur, den Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege bis hin zu Sport, Heimatpflege und Heimatkunde und dem bürgerlichen Engagement zugunsten gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke.
Vorsitzender des Stiftungsrates ist immer der jeweils amtierende Bürgermeister. Der Stiftungsrat besteht aus fünf Personen, den drei Bürgermeistern (Helmut Fischer, Dirk Rosenbauer, Jürgen Spitzenberger) und den Vertretern der beiden großen Kirchen, Ute Herold (Evangelisch-Lutherisches Dekanat Michelau) und Kirchenpfleger Stefan Fleischmann (katholische Kirchenstiftung Schwürbitz). Die Besetzung des Stiftungsrats soll unterstreichen, "dass wir eine Gemeinde sind", erklärte Bürgermeister Fischer. Er wurde per Akklamation zum Vorsitzenden des Stiftungsrats gewählt. Seine Amtszeit endet am 30. April 2010.
Die "Stiftung unser Michelau" bietet sich auch für die Bürgerinnen und Bürger an, die ihren Nachlass regeln wollen und nicht über einen geeigneten Erben verfügen. Oder die mit einem Teil ihres Erbes ihrer Heimat- oder Wohngemeinde etwas Gutes tun wollen. Die Zuwendung an die Stiftung ist vollständig von der Erbschaftssteuer befreit, erläutert Stephan Franke.