Karlheinz Paulus begann sogleich mit dem Sparen - unfreiwillig. Zunächst streikte der Beamer. "Er beginnt wohl schon mit dem Energiesparen", sagte er scherzhaft.
Beim Energiecoaching werden nach seinen Angaben Daten erfasst und im Januar sollte man sich noch einmal Gedanken machen, wo man an Gebäuden Energie sparen könnte. "Die Förderungen für solche Maßnahmen werden erhöht und auch die für energetische Sanierungen", sagte Paulus.
Der Klimawandel werde nicht mehr rückgängig zu machen sein, und man müsse überlegen, was auf Kinder und Enkel zukommen könnte. "Der Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor immense Herausforderungen und die Bundespolitik und die Wirtschaft handeln zu zaghaft", rügte der Fachmann.
Noch mehr Erwärmung
Er zeigte auf, wie die Temperaturen seit 1850 stiegen und was noch zu erwarten ist. "Es heißt, vorbereitet zu sein, und auch in Unterfranken müssen wir mit mehr Erwärmung rechnen." Er verwies auf das "Schweinfurter Becken", zu dem auch Ebern gehöre. Das Klima in Unterfranken werde mehr und mehr mediterran. Mit weiteren Hitzerekorden sei zu rechnen, was er an den statistischen Erhebungen verdeutlichte.
Die Entwicklung sei auch ein Problem für die Landwirte und Gemüsebauern. In einigen Regionen Unterfrankens gebe es seit zehn Jahren keine Grundwasserneubildung, schilderte er.
Kann man dem Hitzestress bautechnisch begegnen? Paulus zeigte Bebauungsmöglichkeiten auf, die in Städten und an Häusern die Temperaturen klimafreundlicher ausrichten können.
Bürger müssen mitziehen
Auf energetische Maßnahmen eingehend, sagte Bürgermeister Hennemann, dass sich solche bei kleinen Gebäuden eher nicht rechnen. Man müsse solche Projekte berücksichtigen, bei denen der Energieverbrauch hoch ist.
Es wurde das Für und Wider von Elektroautos diskutiert. Klaus Schineller stellte fest, dass die Herstellung von Batterien und deren Entsorgung auch Energie verbrauchen.
Hennemann zog für Ebern das Fazit, dass man konkret auf die Stadt schauen müsse und bei Anschaffungen, wo es möglich ist, energiesparende Aspekte nicht außer Acht lassen dürfe. "Wir müssen sehen, wo man Anreize setzen kann, aber man kann nicht alles auf Kommunen und Städte abwälzen. Die Bürger müssen konkret mitgenommen werden und bereit sein."