"Europa - jetzt aber richtig" lautete das Motto der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In Sand fand die Kreisveranstaltung des DGB Haßberge statt. Redner war der Verdi-Funktionäre ...
"Europa - jetzt aber richtig" lautete das Motto der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In Sand fand die Kreisveranstaltung des DGB Haßberge statt. Redner war der Verdi-Funktionäre Sinan Öztürk.
Der 1. Mai ist der Tag der arbeitenden Menschen. "Überall auf der Welt versammeln wir uns, um für unsere Rechte und Ziele einzutreten", sagte der Gewerkschafter in Sand. Der 1. Mai habe eine lange Geschichte. Vor über 125 Jahren demonstrierten laut Sinan Öztürk in Berlin, Hamburg und Dresden erstmals Hunderttausende für den Acht-Stunden-Tag.
Der 1. Mai erinnere aber auch an das dunkelste Kapitel der Geschichte. Am 2. Mai 1933 stürmten SA und SS-Kommandos die Gewerkschaftshäuser, wie der Redner skizzierte. Die freien Gewerkschaften wurden zerschlagen. Tausende wurden verhaftet, gefoltert und ermordet.
Im September ist es 80 Jahre her, dass Nazi-Deutschland Polen überfallen hat. Der Zweite Weltkrieg kostete bis zu 70 Millionen Menschen das Leben. Allein sechs Millionen europäische Juden fielen dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer.
Die Demokratie in Deutschland entstand laut Sinan Öztürk auf den Trümmern des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges. Aus der Katastrophe des 20. Jahrhunderts sei aber auch Europa als Friedensprojekt entstanden, betonte er.
Drei Generationen später gewännen Rassismus und rechtsextremes Gedankengut wieder an Boden. "Unsere Republik ist nach rechts gerückt. Die Neue Rechte sitzt jetzt in den Parlamenten", so Sinan Öztürk.
Der Gewerkschafter bedauerte, dass auch viele Arbeitnehmer den rechten Rattenfängern auf den Leim gingen. Sinan Öztürk: "Es ist unsere Aufgabe, ihnen klarzumachen, dass sie mit der AfD genau die Leute wählen, die ihnen demokratische Rechte, gewerkschaftliche Vertretung, Mitbestimmung und soziale Errungenschaften nehmen wollen.