Ebern will die Bürger über die Forstwirtschaft aufklären und die Schulen in ein Naturprojekt einbeziehen.
Auch der Stadtwald von Ebern bleibt vom Klimawandel nicht verschont. Große Flächen, wie zum Beispiel auf dem Plateau des Losbergs, fielen der Dürre und dem Borkenkäfer zum Opfer. Auch der Wald rund um Fierst wurde in Mitleidenschaft gezogen. Er soll unter Einbeziehung der vier Schulen in Ebern aufgeforstet werden. Förster Wolfgang Gnannt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Schweinfurt, der auch für den Stadtwald in Ebern zuständig ist, gab hierzu Erläuterungen.
Gnannt steht vor einer Fläche im Distrikt Fierst in der Abteilung "Lerchenstrich", etwa 350 Meter nordwestlich der Ortschaft. Er sagt: "Wir wollen der Bevölkerung von Ebern ihren Wald, und darauf liegt die Betonung, einmal in den Fokus rücken." Daher findet am Dienstag, 28. Januar, eine Informationsveranstaltung zusammen mit der Stadt Ebern im Betreuungsgebäude der Grundschule Ebern statt. Auch soll den Bürgern der Betriebsplan für den Stadtwald erläutert werden. Den Bürgern soll bei dieser Veranstaltung vor Augen geführt werden, mit welchen Problemen seit einigen Jahren die Städte und Kommunen bei der Waldbewirtschaftung infolge des Klimawandels zu kämpfen haben.
"Wir können eigentlich keine geregelte Forstwirtschaft mehr betreiben. Wir sind in einer Reaktionsphase und reagieren auf den Klimawandel", sagt Wolfgang Gnannt. Man versuche, das Beste aus der Situation zu machen. Grundvoraussetzung für die Arbeit der Förster sei der Nachhaltigkeitsgedanke. Damit sei man im Stadtwald Ebern ganz gut aufgestellt, weil die letzte Forsteinrichtung, vor allem in Bezug auf die Eiche, gute Ergebnisse brachte. "Auf die Eiche wollen wir setzen, sie hat im Stadtwald auch einen sehr hohen Anteil", so Gnannt.
Im Rahmen der Pflanzungen und Naturverjüngung wird nach seinen Worten überwiegend mit der Eiche gearbeitet. Eine Jahresbetriebsplanung für den Wald, die in die Zukunft weise, könne man nicht so einfach abhaken. Ein "Weiter so" gebe es nicht; man müsse sich Gedanken machen, wie man die Wege der letzten Jahre konsequent weiterführen und weiterentwickeln kann. Das müsse immer mit Blick auf den Klimawandel geschehen.
Das heiße, dass man heute keine Fichten mehr pflanze oder mit Fichtennaturverjüngung arbeite, sondern eine Mischung finden müsse mit klimatoleranten Baumarten wie Eiche und Edelhölzern wie Elsbeere und Speierling.
Auf einer Fläche von gut einem Hektar sind laut Gnannt vier Zäune errichtet worden, in denen eine Wiederaufforstung stattfinden wird. "Das soll ein Projekt sein, das man mit Grund- und Mittelschule, der Realschule und dem Gymnasium in Ebern gemeinsam durchführen will", so der Forstbeamte. Jeder Schule werde "ein Zaun" zugeteilt, an dem die Schüler unter fachlicher Anleitung pflanzen sollen. Angedacht ist, dass dieses Projekt von den Schulen und Schülern über mehrere Jahre begleitet wird.
Bei diesen Anpflanzungen wird mit klimatoleranten Baumarten gearbeitet. "Das finde ich eine gute Sache, weil die Schüler einfach mal Hand anlegen können und so, falls nicht schon vorhanden, einen guten Bezug zum Wald finden", sagt Gnannt.