Der Verkehr und manche Raser beschäftigen die Leute in Dörfles-Esbach

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Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde hielten sich die Wortmeldungen im Rahmen und waren keinesfalls von äußerster Brisanz. Landwirt Gerhard Stammberger är...

Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde hielten sich die Wortmeldungen im Rahmen und waren keinesfalls von äußerster Brisanz. Landwirt Gerhard Stammberger ärgert sich über die angebrachten Straßenschwellen im Bereich der Einmündung der Von-Werthern-Straße in die Bertelsdorfer Straße und die Lauterbergstraße. "Das ist für die Landwirtschaft eine Katastrophe", meinte er. Der Grund für den Einbau der Schwellen: Nach dem Neubau der Straßen im kleinen Park habe man befürchtet, dass dort die Fahrten mit zu hoher Geschwindigkeit eklatant zunehmen würden, sagte Bürgermeister Udo Döhler (UBV), der ohnehin die Verkehrsmoral als "im Keller angekommen" bezeichnete. Diese Bodenwellen hätten zur Reduzierung der Geschwindigkeit beigetragen. "Das haben wir zu 100 Prozent erreicht", ergänzte er.
Bei der Versammlung kündigte Döhler an, dass eine kommunale Verkehrsüberwachung des stehenden und fahrenden Verkehrs geplant sei. Die Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern liefen derzeit.
Stammberger bemängelte den Zustand der Wirtschaftswege in Richtung Rosenau. "Sie sind in einem erbärmlichen Zustand", meinte er. Udo Döhler antwortete: "Die durch den ICE-Bau verursachten Schäden muss die Bahn wieder beheben."
Als beschämend bezeichnete Gerd Maisel die Teilnahme der Bevölkerung am kulturellen Leben, was das Gemeindeoberhaupt ebenfalls unterstrich. "Auswärtige Gäste kommen in zahlreicherem Umfang als die eigenen Bewohner", stellte Maisel fest, "das ist traurig."
Günther Ruppert wies darauf hin, dass es derzeit eine hohe Förderung für den barrierefreien Umbau von Rathäusern gebe, und fragte nach, wie es in Dörfles damit stehe. An den Sitzungen des Gemeinderates im Obergeschoss des Rathauses könnten Behinderte schlecht teilnehmen. Döhler antwortete, dass es geplant sei, im Süden des Rathauses einen Aufzug anzubringen.
Andrea Pilz befürchtete, dass wegen der Schulsanierung und der damit verbundenen Verlagerung des Schulunterrichtes in das ehemalige Ihl-Gebäude Schulkinder auf der Lauterer Straße wegen des starken Verkehrs einer Gefahr ausgesetzt seien.
"Normalerweise müssten die Dörfleser selbst nicht noch mehr zur Belastung der Straße beitragen und die Schüler könnten per Fuß die Ausweichschule erreichen", war die Stellungnahme des Bürgermeisters dazu.
"Befindet sich im neuen Baugebiet ,Gartenäcker‘ auch ein Spielplatz?", wollte Gerhard Stübler wissen. "Ja", war die Antwort des Bürgermeisters, "und zwar mittendrin." Für die 27 Baurechte gebe es schon 72 Interessenten, berichtete Döhler in diesem Zusammenhang. "Kann die Gemeinde genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stellen?", das interessierte Olaf Pilz. Dazu Döhler: "Wir sind gut aufgestellt und haben bisher in der kommunalen Kindertagesstätte noch kein Kind abgewiesen, und kurzfristige Überbelegungen sind mit dem Landratsamt abgestimmt."
In seinem ausführlichen Rechenschaftsbericht verwies Döhler unter anderem auf die gestiegene, aber nicht zufriedenstellende Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen, die für 2016 mit 770 000 Euro eingeplant sind. Um den Erlass einer Straßenausbaubeitragssatzung werde die Gemeinde nicht herumkommen, da ein entsprechendes Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes ergangen sei.
Döhler kündigte an, dass ein Investor im östlichen Bereich der Gemeinde ein großes Logistikzentrum errichten wolle und die baurechtlichen Voraussetzungen dazu geschaffen werden müssten.
Es gab noch einige Daten aus der Statistik: Die Einwohnerzahl beträgt 3922. In diesem Jahr waren bislang 38 Geburten, zwölf Eheschließungen und 35 Sterbefälle zu verzeichnen. dav