Die meisten Wettbewerbe sind auf "schneller, höher, weiter" ausgelegt. Nicht so der Bürgerenergiepreis des Unternehmens "Bayernwerk" und der Regierung von U...
Die meisten Wettbewerbe sind auf "schneller, höher, weiter" ausgelegt. Nicht so der Bürgerenergiepreis des Unternehmens "Bayernwerk" und der Regierung von Unterfranken. Hier sind pfiffige Ideen gefragt, beispielgebende Projekte von Schulen, Kindergärten, Vereinen oder auch privaten Hausbesitzern. Der mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Bürgerenergiepreis Unterfranken wird in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgelobt; die Auftaktveranstaltung mit Regierungspräsident Paul Beinhofer fand am Dienstag beim SV Fatschenbrunn statt, dem Hauptpreisträger des erstmaligen Wettbewerbs im Jahre 2015.
Als der SV Fatschenbrunn daran ging, ein neues Sportheim zu planen, setzte sich Franz Hümmer dafür ein, auch ein Energiekonzept zu stricken. Der Einsatz effizienter Technik und regenerativer Energien schont sowohl die Umwelt als auch bei den laufenden Kosten die Vereinskasse. So bullert im neuen Sportheim ein Holzofen. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage, die Strom für Kühlzelle, Boiler und Beleuchtung produziert.
Auch bei der Sanierung des Mehrzweckgebäudes im Ort, wo der SV seine Umkleideräume und Duschen hat, wurde auf Energieeffizienz gesetzt. Wärme liefert eine Kombination aus Scheitholzheizung und Wärmepumpe für das Brauchwasser im Sommer. "Und wir haben noch viele weitere Ideen", erklärte Franz Hümmer. So gibt es am Sportgelände bereits freies W-Lan, bald soll es im ganzen Ort verfügbar sein. "Damit ist Fatschenbrunn der bayerischen Staatsregierung um Längen voraus", zeigte sich Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) stolz auf einen der kleinsten Gemeindeteile in Oberaurach.
Für ihr Projekt "Fatschis haben Energie" wurden die Aktiven des SV Fatschenbrunn im vergangenen Jahr bei der Premiere mit dem Bürgerenergiepreis ausgezeichnet und mit 4000 Euro belohnt.
Beispielgebend
Das Konzept des SV Fatschenbrunn sei beispielgebend für andere und auch für die Bewerber in diesem Jahr, so Christoph Henzel, Leiter Kommunalmanagement der Bayernwerk AG. Er betonte, dass der Einsatz technischer Neuerungen wichtig sei für die Gestaltung der Energiezukunft in Bayern. "Doch der langfristige Erfolg wird letztlich nur möglich sein, wenn wir die Akzeptanz und das Vertrauen der Gesellschaft auf unserer Seite haben", so Henzel.
Mit dem Bürgerenergiepreis wolle das Bayernwerk die Aufmerksamkeit auf gute Beispiele lenken. Dabei seien auch viele Kinder und Jugendliche aktiv, wie der letztjährige Wettbewerb zeigte.
Die Regierung von Unterfranken habe das Projekt Bürgerenergiepreis gerne unterstützt, sagte Paul Beinhofer. Schließlich seien die Regierungspräsidenten von der Staatsregierung zu Energiebeauftragten ernannt worden. Doch die Kommunen, die Politik, die Energieversorger allein könnten die Energiewende nicht gestalten. Jeder Einzelne müsse mitgenommen werden auf dem Weg zu mehr Effizienz, Energieeinsparung und nachhaltiger Energieerzeugung.
Dass neben Niederbayern, der Oberpfalz und Oberfranken nun auch Unterfranken den Bürgerenergiepreis auslobt, sei nur folgerichtig. Schließlich sei die Uni Würzburg ein Zentrum der Energieforschung, sagte er.
Beinhofer forderte alle Unterfranken auf, mit ihren Ideen neue Impulse für eine saubere und klimaschonende Energiezukunft zu setzen - und sich mit ihren Projekten für den Bürgerenergiepreis zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen sind unter
www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis zu finden. Hilfreich können auch die Videos der bisherigen Sieger sein; sie finden sich im Bayernwerk-Kanal auf
youtube. Der Bewerbungsschluss ist am 5. April. Der erste Preisträger erhält 4000 Euro, zwei weitere Projekte werden mit je 3000 Euro belohnt.
sw