Für die Hirschaider Kläranlage besteht ein gewisser Investitionsrückstau, den es gilt Schritt für Schritt abzubauen. Darüber hinaus steigen die Kosten für die Klärschlammentsorgung jedes Jahr kontinui...
Für die Hirschaider Kläranlage besteht ein gewisser Investitionsrückstau, den es gilt Schritt für Schritt abzubauen. Darüber hinaus steigen die Kosten für die Klärschlammentsorgung jedes Jahr kontinuierlich. Für Hirschaids Bürgermeister Klaus Homann (CSU) ist die Entsorgung des Klärschlamms ein Problem, das von keiner Kommune mehr allein geschultert werden kann. Daher haben sich die Gemeinden im südlichen Landkreis bereits intensiv mit der Thematik befasst.
Der Markt Hirschaid investiert schon jetzt in die Anschaffung einer Schneckenpresse. Für die Einhausung der Presse ist ein Gebäude in Holzrahmenbauweise vorgesehen. Die neue Presse soll im April in Betrieb gehen. Damit kann man in der Hirschaider Kläranlage den Klärschlamm kontinuierlich auf einen Trockensubstanzgehalt von 20 bis 25 Prozent entwässern. Derzeit erfolgt die thermische Verwertung des entwässerten Klärschlamms in der Zement- und Kraftwerksindustrie.
450 000 Euro
Beim Spatenstich für die neue Anlage, in Anwesenheit von Bürgermeister Homann, Marktgemeinderäten, Vertretern aus den Nachbarkommunen und von den beteiligten Firmen sowie Wolfgang Schmitt mit seiner Mannschaft von der Hirschaider Kläranlage wurde die Technik vorgestellt. Für die gesamte Maßnahme wurden Kosten von rund 450 000 Euro berechnet.
Bisher wurde der Schlamm in zwei abgedichteten Schlammpoldern mit einem Nutzungsvolumen von insgesamt 6400 Kubikmetern zwischengelagert und statisch eingedickt. Der Schlamm aus den Poldern wurde regelmäßig von Dienstleistern abgefahren und thermisch verwertet. Durch das stoßweise anfallende Trübwasser kam es immer wieder zu Überlastungen der Anlage.
Zukünftig ist geplant, den entwässerten Klärschlamm vor der weiteren Verwendung zu trocken. Diese soll zentral in Strullendorf neben der dortigen Kläranlage erfolgen. Ein ansässiger holzverarbeitender Betrieb kann die entsprechend notwendige Wärme dafür liefern. Fördermittel von zwei Millionen Euro wurden bereits bewilligt. Aktuell wird für das Projekt von den Regionalwerken ein Konzept entwickelt. Das Institut für Energieinformatik an der TH Amberg-Weiden bereitet eine Vollkostenberechnung vor. Interesse angemeldet an dem Projekt haben neben den Gemeinden Altendorf/Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf nun auch Memmelsdorf, Frensdorf und Gundelsheim. Robert Martin, einer der Geschäftsführer der Regionalwerke Bamberg, sieht das Projekt als wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz. Ziel müsse es sein, das Ausbringen des Klärschlamms auf landwirtschaftliche Flächen völlig einzustellen.