Der Lärm an der Bundesstraße 303 ist "fast nicht mehr auszuhalten"

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Martina Karl hat in der Wirsberger Bürgerversammlung Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bundesstraße 303 gefordert. Der Krach sei "fast nicht mehr auszuhalten". Christopher Karl pflichtete ihr bei: "Die ...

Martina Karl hat in der Wirsberger Bürgerversammlung Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bundesstraße 303 gefordert. Der Krach sei "fast nicht mehr auszuhalten". Christopher Karl pflichtete ihr bei: "Die Politik schaut weg. Untersteinach zeigt doch, dass es geht."

Bürgermeister Hermann Anselstetter entgegnete, dass an der B 303 tatsächlich die zulässigen Höchstwerte erreicht seien. "Es sollte ja schon heuer eine neue Asphaltdecke von Ludwigschorgast bis Himmelkron kommen, das Projekt wurde aber verschoben." Die Gemeinde tue seit Jahrzehnten, "was nur geht". Hier seien jetzt die Landtagsabgeordneten gefragt."

Und Matthias Naumann merkte noch an: "Der Druck der Untersteinacher Bürger war derart hoch, dass sie dort bauen mussten."

Zwei Großprojekte hatte Bürgermeister Hermann Anselstetter bei der mit 60 Personen gut besuchten Versammlung im Gasthof Hereth in den Mittelpunkt seiner Ausführungen gestallt: das neue Bürgerzentrum am Marktplatz und der Erweiterung der Awo-Kindertagesstätte "Herbert Kneitz. Das Bürgerzentrum entstehe mit Foyer, Mehrzweckraum, Archiv und Personenaufzug.

Barrierefreiheit kommt

Mitsaniert werde die historische Bauernscheune oberhalb der Kirche, dort sollten landwirtschaftliche Gerätschaften ausgestellt und kulturelle Veranstaltungen durchgeführt werden. Geschaffen werde zudem ein barrierefreier Aufgang zur Johanniskirche.

"Das gesamte Projekt kostet 4,55 Millionen Euro und soll mit Außenanlagen bis zum Frühjahr 2021 fertiggestellt sein", sagte Anselstetter. Saal und Mehrzweckraum würden Bürgern, Vereinen, Verbänden und Gästen für Veranstaltungen aller Art offen stehen. Wegen der Ausstattung der Küche habe er bereits ein Gespräch mit Vereinsvorsitzenden, Gastronomen und Cateringbetrieben geführt.

Wieder mehr Kinder

Der überaus erfreuliche Kinderzuwachs hat laut Bürgermeister dazu geführt, dass sich die Verantwortlichen mit einem Erweiterungskonzept für die Kindertagesstätte befassen mussten. "Der aktuelle Raumengpass konnte mit dem Aufstellen eines Modulbaus am Zentralparkplatz gelöst werden." Neben Räumen für weitere Kita-, Krippen- und Hortgruppen sollen auch Funktionszimmer und einen Personenaufzug entstehen. "Das 2,2-Millionen-Euro-Projekt muss bis Ende Juli 2020 bezugsfertig sein", sagte Anselstetter.

Ausführlich ging Hermann Anselstetter auf das Thema Wasserversorgung ein (wir berichteten ausführlich). Nach Weißenbach und Neufang habe der Markt Wirsberg nun kleine Dorferneuerungen für Osserich und Sessenreuth angemeldet. "Mit diesen Projekten wird die Lebenskraft unserer Dörfer gestärkt", betonte er.

Beim Wirtschaftsministerium habe man eine 75-prozentige Förderung für einen behinderten- und seniorengerechten Kurweg im Schorgasttal erreicht. Das Paket umfasse auch die Sanierung des alten Schützenhauses. Die Gesamtkosten seien mit 320 000 Euro veranschlagt.

Nach der vorbildlichen Verkaufsbereitschaft von drei Grundstückseigentümern stehe Wirsberg nun auch vor dem Baubeginn von 24 Wohneinheiten der Diakonie Neuendettelsau, fuhr das Gemeindeoberhaupt fort.

Nicht außen vor ließ der Bürgermeister, dass die Verkehrsberuhigung in dem Luftkurort mit seinen engen Tälern höchste Priorität habe. Er sah es als erfreulich an, dass heuer auf den stark befahrenen Kreisstraßen KU 1 und KU 20 große Fortschritte erzielt werden konnten. Die Tempo-30-Zonen an der Kita und an der Klinik "Goldene Adlerhütte" habe der Landkreis Kulmbach genehmigt, ebenso den Eilantrag eines Fußgängerüberwegs für Kinder in der Herbert-Kneitz-Straße.

"Wir ersticken im Verkehr"

Das Gemeindeoberhaupt stellte aber fest, dass all die Anordnungenen wie Tonnagebeschränkungen und Durchfahrtsverbote bei Staus auf der A 9 vorsätzlich missachtet werden. Das führe immer wieder zu chaotischen Zuständen, Wirsberg ersticke förmlich im überregionalen Verkehr. Der Landkreis und die Verkehrspolizei stünden hier in der Verantwortung.

Hermann Anselstetter dankte den vielen Ehrenamtlichen in Vereinen, Verbänden und der Kirche. Sie seien es, die den sozialen Zusammenhalt förderten, Freizeitangebote machten und für Sicherheit sorgten.

Besonderen Dank zollte der Bürgermeister seinen Ratskollegen sowie den Mitarbeitern in Bauhof und Verwaltung. Man sei sich einig, mit dem Erhalt und Ausbau der Infrastruktur die Zukunftsfähigkeit der Marktgemeinde Wirsberg zu sichern sowie neue Einwohner und Gäste anzuziehen.