Der geplante Zusammenbruch

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Planungen  In der Stadt Erlangen wird eine Baustelle ab 2015 für erhebliche Einschränkungen sorgen. Der gesamte westliche Landkreis Erlangen-Höchstadt wird die Auswirkungen zu spüren bekommen.


von unserem Redaktionsmitglied 
Michael Busch

Erlangen — Wer momentan aus dem westlichen Landkreis in Richtung Erlangen unterwegs ist, muss viel Geduld mitbringen. Die Dauerbaustelle auf der A 3 zwischen der Ausfahrt Frauenaurach und dem Kreuz Erlangen-Fürth wirkt sich massiv auf die Straßen im Landkreis und in Richtung Stadt aus.
Stau von Herzogenaurach nach Erlangen auf der Strecke über Niederndorf, Stau von Heßdorf, manchmal Hannberg bis in die Hugenottenstadt, Mega-Stau auf der Autobahn selbst. Im Berufsverkehr muss der Pendler mindest die doppelte Zeit einplanen, um den Weg zum Ziel zu absolvieren.
Doch wer sich mit dem Gedankengang "Es hätte Schlimmer kommen können" Mut zuspricht, wird bald verzweifeln, denn: Es kommt Schlimmer. Die Stadt Erlangen wird bereits in diesem Jahr zur Großbaustelle. Die Rechtsreferentin der Stadt, Marlene Wüstner, gibt einen klaren Ratschlag: "Wer kann sollte mit dem Rad fahren, wer nicht nach Erlangen muss, sollte es weiträumig umfahren."
Bereits im Gange ist die Baustelle am sogenannten Mausloch - der DB-Unterführung in Richtung Bubenreuth. Noch bis Ende Oktober wird es diese Engstelle geben.
Wesentlich einschneidender ist eine Baustelle vom Juni bis Mitte September. Die Durchfahrt an der Gerbereiunterführ ung wird für Radler nicht möglich sein. Damit ist die kürzeste Verbindung in die Innenstadt für die Pedalisten gekappt. Leichter ist es für die Radler bei der Sperrung in der Bayreuther Straße. Auch dort wird die Brücke wegen der Ausbaustrecke der Deutschen Bahn abgerissen und dann neu gebaut. Bis September 2014 wird dieses Projekt dauern, die Radfahrer können im Gegensatz zu den Autofahrern auf den Radweg entlang der Schwabach ausweichen.
Im Rahmen dieser vielen Baustellen fällt es nicht weiter ins Gewicht, dass es in der Innenstadt noch zu Fahrbahndeckenerneuerungen kommt, sowie das OPZ-Uni-Klinikum ab dem April 2015 abgerissen und neu gebaut wird.
Doch es gibt eine Baustelle, die bei den Pendlern Kopfschmerze erzeugen wird. Ab dem April 2015 wird die Unterführung in der Martinsbühler Straße und in der Münchner Straße komplett gesperrt werden. Nach bisherigen Plänen wird diese Sperrung bis in das Jahr 2017 gehen. Sprich: In dieser Zeit ist die Anfahrt über den Norden der Stadt unmöglich.
Die letzte Ausweichroute ist die über die  A 73 und die Werner-von-Siemens-Straße. Wer kann, sollte deutlich weitere Umleitungen bevorzugen. Zumal im Jahr 2015 die Dauerbaustelle auf der A 3 auch noch nicht abgeschlossen ist. Die Vertreter der Stadt erklärten bei der Vorstellung der anstehenden Baustellen, dass man nicht alles berücksichtigen könne, zumal die Baustellen entlang der Bahnstrecke durch die DB gesteuert seien.
Milos Janousek erklärt: "Wir hätten so manche Maßnahme gerne im Winter umgesetzt, aber die Deutsche Bahn erklärte uns, dass dies nicht ginge. Insofern sind wir an deren Zeitplan gekoppelt." Wüstner sagte, dass man auch deswegen die frühe Information der Bürger wünsche. Letztlich auch, um diesen die Chance zu geben, dass sie sich frühzeitig auf die veränderten Bedingungen einstellen können.