Adelsdorfs Bürgermeister Fischkal beklagt einmal mehr die schlechte Qualität und stellt die Frage nach Umstieg auf die gelbe Tonne in den Raum.
Andreas Dorsch Im Trennen von unserem Müll sind wir Deutschen Weltmeister. Papier, Glas, Dosen, Biomüll, Elektroschrott und Restmüll werden fein säuberlich auseinander dividiert. Für Verpackungen gibt es seit der 1991 in Kraft getretenen Verpackungsverordnung im Landkreis Erlangen-Höchstadt den gelben Sack. Doch aus dem ist im Laufe der Jahre "ein Hauch von Nichts" geworden, wie nicht nur Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) verärgert feststellt.
Falls die Säcke nicht schon beim Abrollen auseinander reißen tun sie es, wenn sie nicht äußerst vorsichtig befüllt werden. "Du musst schon zwei bis drei Säcke ineinander stecken", sagt der Bürgermeister. Zum Problem werden die hauchdünnen Säcke, wenn sie von Katzen oder anderen Tieren aufgerissen werden, oder gerade dann ein Windstoß an dem Tag durch den Ort bläst, wenn die Säcke einmal im Monat abgeholt werden.
Müll wieder eingesammelt
Das war auch jüngst wieder so, als bei einem Sturm der Inhalt von aufgerissenen gelben Säcken durch Adelsdorf gewirbelt wurde. Laut Bürgermeister Fischkal mussten sich Mitarbeiter des Bauhofs auf machen, um den Müll wieder einzusammeln. Über gelbe Säcke, die bei stärkeren Winden als Ganzes oder auch nur deren Inhalt durch die Gegend fliegen, klagen Bürger auch in anderen Gemeinden des Landkreises.
Vor diesem Hintergrund stellt sich der Adelsdorfer Bürgermeister die Frage, ob nicht der Umstieg vom Sack auf die gelbe Tonne sinnvoll wäre. Eine Alternative wären für ihn auch Säcke in der Qualität, wie er sie aus Adelsdorfs österreichischer Partnergemeinde Feldbach kennt - viel dicker.
Fischkal selbst ist für den Umstieg auf die Tonne, wobei er aber auch zugibt, dass er Platz hätte, um neben der grauen Restmüll-, der braunen Bio- und der grünen Papiertonne auch noch eine gelbe Tonne unterzubringen.
Der Bürgermeister will zunächst einmal die Meinung der Adelsdorfer hören und plant dazu eine Umfrage im Amtsblatt. Mit dem Ergebnis möchte er dann den Landkreis konfrontieren, wobei Fischkal es noch besser fände, wenn gleich die Bürger auf Kreisebene befragt würden: "Dann könnten sich die Entscheider (die Kreisräte) danach richten."
Bei der Frage, ob der Verpackungsmüll in gelben Säcken oder gelben Tonnen gesammelt wird, kann der Kreistag ein gewaltiges Wort mitsprechen. "Die Kommunen entscheiden das zusammen mit den Dualen Systemen", sagt Michael Handl von der Firma Hofmann. Die sammelt in Erlangen-Höchstadt neben Rest- und Biomüll auch die gelben Säcke ein und bringt sie zu einem Umschlagplatz. Von dort wird das Material abgeholt und sortiert. Hinter dem Dualen System verbergen sich inzwischen eine Reihe von Anbietern. Acht solcher Unternehmen teilen sich in Deutschland den Markt auf, sagt Handl. Für Erlangen-Höchstadt macht das der Recycling-Dienstleister RKD in Köln.