Es gibt ihn, er funktioniert und floriert sogar. Gemeint ist der Feko-Dorfladen in Pressig. Vor einem Jahr wurde in einem damals leer stehenden Gebäude ein Dorfladen von zwei mutigen Frauen eröffnet. ...
Es gibt ihn, er funktioniert und floriert sogar. Gemeint ist der Feko-Dorfladen in Pressig. Vor einem Jahr wurde in einem damals leer stehenden Gebäude ein Dorfladen von zwei mutigen Frauen eröffnet. Mit damals 55 und 45 Jahren wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit.
Obwohl der Dorfladen am Nordausgang von Pressig vom Rewe-Markt und am Südausgang vom Lebensmittel-Discounter Norma wie umzingelt wirkt, setzt sich der Feko-Dorfladen im Ortskern von Pressig durch. Ein einjähriges Jubiläum im Geschäftsbereich ist normalerweise ja nichts Besonderes. Aber etwas Außergewöhnliches ist es, wenn ein Dorfladen, der von zwei Frauen geführt wird, sein Einjähriges hat.
Es gehörte viel Mut und Leidenschaft dazu, doch die beiden ehemaligen Frischemarkt-Verkäuferinnen Heidi Konrad (46 Jahre) und Petra Fellmann (56) hatten das nötige Selbstvertrauen. Sie gingen die Sache damals zwar mit gemischten Gefühlen an, wie sie heute sagen, aber sie waren optimistisch und können heute, ein Jahr danach, mit Optimismus in die Zukunft sehen.
Die Bevölkerung zeigte sich damals wie heute erleichtert. Zur Zwischenbilanz nach einem Jahr freute sich auch Bürgermeister Hans Pietz über die erfolgreiche Geschäftsführung und das schlüssige Konzept. "Das war ein sehr wichtiger Beitrag für die Nahversorgung im Markt Pressig trotz zweier gut aufgestellter und gut sortierter Supermärkte." Der Vorteil des kleinen Dorfladens Feko sei die Lage im Ortskern, so dass dieser fußläufig auf kurzem Weg in Pressig erreichbar ist. Es sei eine tolle Geschichte, dass sich die zwei mutigen Frauen durchgesetzt haben und mit ihrem Angebot die notwendigsten Lebensmittel in allen Bereichen, von Käse, Fisch und Fleisch über frische Backwaren bis hin zu alkoholfreien und alkoholischen Getränken und vielem mehr, den Bürgern auf kurzem Einkaufsweg zur Verfügung stellen.
Dass der Dorfladen so gut angenommen wird, spreche für das Angebot und für die kompetente Bedienung durch die beiden Fachverkäuferinnen, so Bürgermeister Pietz. Obwohl nicht offiziell geladen, denn ein Einjähriges ist ja auch normalerweise kein Jubiläum, machte er sich auf den Weg, um den Glückwunsch des Marktes Pressig mit einer Ermutigung zum "Weiter so" auszusprechen.
Was sagen die beiden Dorfladenbetreiberinnen heute? Für sie hat sich natürlich viel verändert. Da wäre die Arbeitszeit, denn mit den Öffnungszeiten alleine ist es nicht getan. Gute zwölf bis 13 Stunden verbringen sie täglich im Geschäft, denn es müssen Regale gefüllt und Büroarbeiten vor der Ladenöffnung und nach Ladenschluss getätigt werden. "Aber", so sagen beide, "wir wussten was auf uns zukommt! Doch unser Angebot wird sehr gut angenommen, so dass wir mittlerweile sogar zwei Mitarbeiterinnen beschäftigen."
Besonders gerne wird Ware aus der Fleisch- und Wursttheke angenommen. Die Altersstruktur der Kunden geht vom Jugendlichen bis zum Senior, und natürlich sind etliche Stammkunden darunter, die es schätzen, dass sie nur wenige Meter zu Fuß zum Geschäft haben und hier alles Notwendige erhalten. "Wir werden weiter alles möglich machen, um die Wünsche der Kundschaft zu erfüllen", so blicken Fellmann und Konrad optimistisch in die Zukunft. eh