Dem Skatepark fehlen die Skater

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Trotz Sonnenschein und Ferien kein Sportler im Skatepark Foto: Svenja Sollmann
Trotz Sonnenschein und Ferien kein Sportler im Skatepark Foto: Svenja Sollmann

Bretter und Schrauben gibt es nicht umsonst: Der Verein Coburg Locals hat große Mühe, die Kosten für die Anlage zu stemmen.

Endlich Pfingstferien! Da fängt die Arbeit für einige ehrenamtliche Mitglieder des Sportvereins Coburg Locals aber gerade erst an. Sie setzen die Rampen der Skateanlage an der Rodacher Straße instand und bauen Türen im Vereinsgebäude ein. "Unser Verein handelt komplett nach eigener Regie, alle Mitarbeiter betätigen sich ehrenamtlich", erklärt Andreas Junker, Vorsitzender des 2010 gegründeten Vereins.
Ein Teil des Sportangebots ist der 20 Jahre alte Skatepark, der jährlich renoviert und ab jetzt wieder für Skater geöffnet sein wird. Vielleicht aber das letzte Mal: "Die Skatepark-Abteilung zählt gerade einmal sieben Mitglieder", erklärt Junker, "und aufgrund mangelnden Interesses ist die Erhaltung möglicherweise nicht mehr lange garantiert." Die Mitgliederzahl gehe sogar zurück, in den letzten zwei Jahren habe es keine Neuzugänge gegeben.
Dabei zählt der Coburger Skatepark laut Vereinshomepage zu den größten Europas. Auf zahlreichen Rampen können Skateboarder, Scooterfahrer, Mountainbike- und BMX-Fahrer ihrem Hobby nachgehen. Mitglieder der Coburg Locals dürfen die Einrichtung kostenlos nutzen. Für Nicht-Mitglieder gebe es seit letztem Jahr Tagestickets zu sechs Euro im Onlineshop, erzählt Junker. Dieses Angebot würden aber hauptsächlich von außerorts stammende Skater nutzen, denn für einige Coburger Jugendliche sei der Preis zu teuer. "Dabei beachten sie aber nicht die Kosten für die Bau- und Reparaturmaterialien: Nach jedem Winter ist das Holz beschädigt und neue Schrauben müssen auch finanziert werden", erklärt er. Gewinn sei ohnehin nicht der Zweck des Skateparks. Der Verein hoffe, die Ausgaben dieses Jahr überhaupt decken zu können, "ansonsten wird das Gelände eventuell wieder an die Stadt zurückgegeben werden müssen". Das entscheidet sich aber erst im Herbst, wenn die Saison vorüber ist.
Bis dahin hat sich der Verein wieder etwas einfallen lassen: Ab diesem Jahr gibt es sowohl einen Familien- als auch einen Ferienpass. Erstgenannter sei kostenlos bei verschiedenen Coburger Einrichtungen zu erhalten und man spare dabei 50 Prozent im Skatepark: Ein Tagesticket koste also nur drei Euro, wirbt Junker. Der Ferienpass ist ab Juni eineinhalb Monate nutzbar und kostet 47,50 Euro. "Die Stadt unterstützt uns dabei leider nicht, da unser Verein mit etwa 100 Mitgliedern noch zu klein ist".
Immerhin, abgesehen vom Skatepark werden die restlichen Angebote ganz gut genutzt. Neben Graffitikunst und Fußball zählt Volleyball seit 2015 auch zu den Abteilungen der Coburg Locals. Vor allem viele Studenten seien dazu gekommen: "Gerade beim Volleyball arbeiten wir eng mit der Hochschule zusammen", erklärt Junker.