Das Poxdorfer Abwasser wird teurer

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Die Poxdorfer Bürger müssen für die Entsorgung ihres Abwassers künftig tiefer in die Tasche greifen. Die in Straubing ansässige Kommunalberatung Hurzlmeier ...

Die Poxdorfer Bürger müssen für die Entsorgung ihres Abwassers künftig tiefer in die Tasche greifen. Die in Straubing ansässige Kommunalberatung Hurzlmeier hatte die Gebühren für das Niederschlags- und Schmutzwasser für den Zeitraum von 2012 bis 2015 nach- und für die Jahre 2016 bis 2019 vorauskalkuliert. Damit die Abwasseranlage aus betriebswirtschaftlicher Sicht kostendeckend arbeiten kann, muss die Schmutzwassergebühr auf 2,49 Euro pro Kubikmeter und die Niederschlagswassergebühr auf 0,46 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche angehoben werden. Bislang lagen die Gebühren bei 1,57 Euro und 0,24 Euro.
Die Erhöhung beider Gebühren ist zurückzuführen auf die seit diesem Jahren steigenden kalkulatorischen Kosten sowie auf einen erhöhten Umlagenbetrag für den Abwasser- und Gewässerunterhaltungsverband (AGV) Mittlere Regnitz im Jahr 2014. Außerdem sind aufgrund notwendiger Ausbesserungsarbeiten die Unterhaltskosten ab 2015 stark angestiegen.
Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, die Satzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung der Gemeinde mit einigen ergänzenden Aktualisierungen neu zu erlassen und die Beitrags- und Gebührensatzung mit den neu errechneten Beträgen rückwirkend zum 1. Januar 2016 in Kraft zu setzen.


Blechdach ist undicht

Anschließend erläuterte Architekt Norbert Siewertsen aus Baiersdorf den Räten, welche Maßnahmen eine Generalsanierung des 1980 gebauten, 1990 erweiterten und 2010 durch eine Kinderkrippe ergänzten Poxdorfer Kindergartens umfassen würde. So müssten Fenster und Türen ausgetauscht und die Fassade wärmetechnisch ertüchtigt werden. Für das sehr flach geneigte und an manchen Stellen undichte Blechdach empfahl der Experte eine Ausbesserung mit Flüssigkunststoff, obgleich eigentlich eine Komplettsanierung notwendig wäre. Die jedoch ist zu kostspielig.
Die schlecht regulierbare und teure elektrische Fußbodenheizung müsste laut Siewertsen durch eine Warmwasser-Fußbodenheizung ersetzt werden. Diese könnte eventuell an die Pelletsheizung der benachbarten Schule angeschlossen werden. Auch die noch aus dem Baujahr 1980 stammenden Sanitäranlagen müssten komplett erneuert werden. Außerdem fehlen bisher eine Lüftungsanlage, ein fundiertes Brandschutzkonzept und die barrierefreie Erschließung, an die man 1980/90 noch nicht gedacht hatte.
All diese Arbeiten würden nach der Schätzung von Architekt Siewertsen knapp zwei Millionen Euro brutto verschlingen. Im Gremium stellte sich die Frage, ob eine derart kostenintensive Generalsanierung überhaupt noch wirtschaftlich ist. Ein Neubau wäre eventuell kostengünstiger, in jedem Fall aber förderfähig. Anfang Juni wird Bürgermeister Paul Steins hierzu ein Gespräch mit der Regierung von Oberfranken führen. Steins hoffte, "in der nächsten Gemeinderatssitzung eine Gegenüberstellung der Kosten für den Neubau und die Generalsanierung vorlegen zu können".
Geschäftsstellenleiter Mario Kühlwein informierte noch über die Eckdaten des Haushalts für 2016. Da der voraussichtliche Spielraum nur rund 50 000 Euro beträgt, legte der Bürgermeister den Räten eine Liste der für die nächsten Jahre geplanten Investitionsmaßnahmen vor. Er verband dies mit der Frage, in welcher Reihenfolge die Projekte realisiert werden sollten.
Man einigte sich auf folgende Prioritätenliste: Brandschutz, energetische Sanierung der Schule, Maßnahmen im Rahmen des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK), Planung für die Wohnbebauung Irrlenwiesen II, Sanierung oder Neubau des Kindergartens, Kanalsanierung.


18 000 Euro für Breitband

Etliche dieser Projekte sind bereits in Angriff genommen worden. Das gilt auch für die Breitbandversorgung: Der Gemeinderat nahm einstimmig das Angebot der Firma Telekom Deutschland zum Internetausbau der Gebiete Steinweg und Gräbig zum Preis von rund 80 000 Euro an. Dank staatlicher Förderung entfallen davon nur 16 000 Euro auf die Gemeinde.