Als wichtigstes Kriterium zur Beurteilung der Finanzlage einer Gemeinde bezeichnete Horst Junge die freie Finanzspanne, und die sei derzeit negativ. Dies liege an den Steuerausfällen und an den Mindereinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie. Somit sei der Markt im Jahr 2020 nicht in der Lage, die Tilgung von Krediten aus den laufenden Einnahmen zu tragen. Ab dem Jahr 2021 werde dies voraussichtlich aber wieder der Fall sein.
Investitionsschwerpunkte für das Jahr 2020 sind der Kinderspielplatz Treinfeld mit 30 000 Euro, die Kinderbetreuungseinrichtung in Rentweinsdorf mit 500 000 Euro, die Abwasserbeseitigung Kappelleite mit 70 000 Euro, die Kläranlage (104 444 Euro), Breitbandausbau (52 000 Euro), Bauhof (7000 Euro) sowie Straßenbeleuchtung (5000 Euro) und Grunderwerb mit rund 250 000 Euro. Die gesamten Investitionen betragen über eine Million Euro.
Weitere Ausgaben
In den folgenden Jahren bis 2023 stehen im Finanzplan weitere Kosten für die Kinderbetreuungseinrichtung mit 1,7 Millionen Euro, der Bahnübergang bei Lind mit 160 000 Euro, Investitionen im Abwasserbereich mit 333 800 Euro und Ersatzbeschaffungen für den Bauhof mit 91 000 Euro an.
Aus dem Gremium kam die Frage nach den Investitionen für das Feuerwehrwesen mit einem neuen Feuerwehrgerätehaus sowie einem Fahrzeug. Bürgermeister Stefan Kropp sagte dazu, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren schauen müsse, dies alles unter Dach und Fach zu bringen und zum richtigen Zeitpunkt zu investieren. Man müsse jetzt versuchen, durch die Krise zu kommen, erklärte er.
Die Verschuldung der Gemeinde steigt laut Planung um 376 962 Euro auf insgesamt 1 394 750 Euro. Das entspricht 882 Euro je Einwohner. Der Marktgemeinderat stimmte dem Haushalt 2020 einmütig zu.
Positiv nahm der Gemeinderat die Förderung des Glasfaseranschlusses und WLAN für das Rathaus zur Kenntnis. Die Kosten belaufen sich auf 26 166 Euro; bei einer Förderung von 90 Prozent bleibt für die Marktgemeinde ein Eigenanteil von 2616 Euro.
Petra Haubner meinte abschließend, dass die finanzielle Lage der Gemeinde Rentweinsdorf zwar nicht rosig sei, aber man sollte trotzdem einige neue Sitzbänke aufstellen. "In Zeiten von Corona sind die Leute viel gewandert und manche vermissen ab und zu eine Bank zum Ausruhen", so die Rätin. gg