Das Geschäft mit Wohnraum

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Dieses Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz zählt zu den Baudenkmalen Altenkunstadts. Eigentümer Werner Fiedler will das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude mit seinem markanten Walmdach in ein reines Wohnhaus mit fünf Mietwohnungen verwandeln. Foto: Stephan Stöckel
Dieses Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz zählt zu den Baudenkmalen Altenkunstadts. Eigentümer Werner Fiedler will das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude mit seinem markanten Walmdach in ein reines Wohnhaus mit fünf Mietwohnungen verwandeln. Foto: Stephan Stöckel

In der Gemeinde Altenkunstadt gibt es eine rege Nachfrage nach Wohnungen. Aber es tut sich etwas.

In der Gemeinde herrscht eine rege Nachfrage nach Wohnungen. Dementsprechend ist auch die Bautätigkeit. Mehrere Projekte wurden abgeschlossen oder sind am Laufen.

Der Staffelsteiner Investor Stefan Linz hat aus der Neumühle eine schmucke Wohnanlage gemacht und in der Theodor-Heuß-Straße will die Ebensfelder Baufirma Raab mit dem Caritas-Kreisverband eine Wohnanlage mit Tagespflege bauen, um zwei Beispiele herauszugreifen. Jetzt schafft auch noch Werner Fiedler, Geschäftsführer der Elektro-Fiedler GmbH, weiteren Wohnraum. Aus dem zweigeschossigen Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz (Hausnummer 5) mit seinem markanten Walmdach soll ein reines Wohnhaus mit fünf Mietwohnungen werden. Der Bauausschuss gab am Dienstagabend bei seiner Sitzung im Rathaus grünes Licht für die Bauvoranfrage.

Viele Jahre Textilien verkauft

Kleine Geschäfte mit Innenstadtlage rechnen sich heutzutage nicht mehr. Das weiß auch Fiedler, der nüchtern feststellt: "Alles spielt sich im Internet oder bei den großen Ketten ab, die sich an der Peripherie der Kommunen ansiedeln." Nachdem das Elektrogeschäft Fiedler in das Gewerbegebiet entlang der Weismainer Straße umgezogen war, wurden in dem Wohn- und Geschäftshaus am Marktplatz viele Jahre Textilien verkauft, zuletzt waren es Büro- und Schulartikel. "Derzeit ist der Verkaufsraum verwaist und eine Beseitigung des Leerstands nicht in Sicht. Aus diesem Grund fasste ich den Entschluss, das Gebäude zu sanieren und umzubauen", begründete Fiedler seine Umnutzungspläne.

Fiedler scheint mit seiner Entscheidung richtig zu liegen. "Auf den kurzen Vorbericht zur Bauausschusssitzung meldeten sich bereits zwei Interessenten", freut sich der Altenkunstadter. Die großen Unternehmen im Kunstadter Raum würden für eine Nachfrage nach Wohnraum sorgen. Die Größe der Wohnungen liege zwischen 70 und 110 Quadratmetern, so Fiedler. Alle Wohnungen seien zur Südseite hin mit Balkonen ausgestattet. Zudem gebe es einen schmucken Innenhof mit viel Grün.

Johannes Oppel von der Bauverwaltung hatte in der Bauausschusssitzung erläutert, dass sich die Wohnungen auf drei Geschosse verteilen. Jeweils zwei befinden sich im Erd- und Obergeschoss, eine weitere im ausgebauten Dachgeschoss. Für das Anwesen müssen laut Oppel siebeneinhalb Stellplätze geschaffen werden.

Unter Denkmalschutz

Die zukünftigen Mieter werden in einem Anwesen mit Geschichte wohnen: Das verputzte Walmdachgebäude zwischen dem Hotel Gondel und der ehemaligen Metzgerei Pfadenhauer stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Das Dach werde man in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde sanieren, erklärte Fiedler.

Stolz ist er auf den vorhandenen Sandsteinkeller. "Darin ist das Jahre 1747 eingemeißelt. Das Haus gehörte einst dem Rechtsanwalt Kraus, dem die gleichnamige Straße unweit des Marktplatzes ihren Namen verdankt", gewährt der Eigentümer einen Einblick in die Geschichte seines Hauses.

Mitte des Jahres will Fiedler mit den Bauarbeiten beginnen. Ende des Jahres sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.