Das Engagement des Seniorenbeirats bereichert die Stadt seit 30 Jahren

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Klaus Thormann (l.) informiert Loring Sittler über die Aufgaben des Seniorenbeirats. Foto: Carmen Schwind
Klaus Thormann (l.) informiert Loring Sittler über die Aufgaben des Seniorenbeirats. Foto: Carmen Schwind

Seit 30 Jahren gibt es mittlerweile in Forchheim einen Seniorenbeirat. Ihm voran steht Klaus Thormann. Um dieses Jubiläum ein wenig zu feiern, hatte die Vor...

Seit 30 Jahren gibt es mittlerweile in Forchheim einen Seniorenbeirat. Ihm voran steht Klaus Thormann. Um dieses Jubiläum ein wenig zu feiern, hatte die Vorstandschaft Politiker, Seniorenbeauftragte und Menschen, die sich für Seniorenthemen engagieren, zu einem Vortrag mit anschließenden Gesprächen eingeladen. Als Referent konnte der Publizist und Leiter des Generali Zukunftsfonds, Loring Sittler, gewonnen werden, der Station in Forchheim machte, um über "Senioren als Gemeinwohlproduzenten - vom alten Eisen zum Edelstahl" zu referieren.
Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) war ebenfalls gekommen und erzählte von einer Studie: "Was ist ein alter Mensch? Laut dieser Studie ist das für jeden sein eigenes Alter plus 15 Jahre." Er zeigte auf, dass jede Zeit ihre eigenen Regeln habe und aktuell Work-Life-Balance sehr wichtig sei. Kirschstein sprach das seniorenpolitische Gesamtkonzept an und meinte zum Seniorenbeirat: "Die Stadt gewinnt dadurch." Den Landkreis vertrat Otto Siebenhaar (Freie Wähler): "Wahrscheinlich hat mich der Landrat geschickt, weil er dachte, ich passe vom Alter her besser dazu." Er erinnerte sich, dass es vor 22 Jahren, als er zum Bürgermeister gewählt worden war, weder Gleichstellungs-, noch Jugend- oder Seniorenbeauftragte gegeben habe. Er sieht drei wichtige Aufgaben für den Seniorenbeirat: Sich um Veranstaltungen und Beschäftigung für Senioren zu kümmern, die Stadt bei Seniorenthemen zu beraten und Erfahrungen weiterzugeben.
Klaus Thormann wollte das Jubiläum nicht groß feiern, sondern eher Rückschau auf das Geleistete halten. Er zeigte auf, wie wichtig Senioren in der Gesellschaft sind, denn etwa ein Drittel, also circa 10 000 Forchheimer sind über 55 Jahre alt, etwa 27 Prozent über 60. "Demografische Untersuchungen zeigen, dass sich auch in den kommenden Jahren nichts Gravierendes daran ändern wird", so Thormann. Um eine Stadt lebens- und erlebenswert zu machen, müsse die infrastrukturelle Entwicklung stimmen. "Von dem Engagement, der Erfahrung und dem Wissen der Generation 60 plus profitiert eine Kommune, also auch unser Forchheim", meinte der Vorsitzende des Seniorenbeirats.
1985 hatten sich engagierte Mitbürger, vorwiegend aus dem kirchlichen Umfeld, zusammengefunden. Einer davon war Ernst Schäfer, der Ende 1985 zum ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Seniorenbeirats ernannt worden war. Schäfer hatte das Amt über zehn Jahre inne. "Im Vordergrund der Aktivitäten standen eher gesellschaftliche Veranstaltungen mit den Altenklubs der Pfarreien und Wohlfahrtsverbänden", erzählte Thormann. Trotzdem habe Schäfer auch die Belange der Senioren gegenüber der Stadt vertreten und sei sogar mit der silbernen Bürgermedaille gewürdigt worden.
Danach übernahm Anni Hutzler den Vorsitz und rief unter anderem einen Tanzkreis ins Leben. "Zehn Jahre prägte sie mit viel anerkanntem Engagement den Seniorenbeirat, bevor 2006 die Verantwortung auf Lore Buchdrucker überging", erzählte Klaus Thormann.
Jetzt kümmerte sich der Beirat mehr um die Beseitigung von Missständen. "Ein großer Wunsch von ihr blieb jedoch bis heute unerfüllt: eine fahrradfreie Hauptstraße und ein durchgehendes Parkverbot für Autos vom Rathaus bis zur Kaiserpfalz", sagte Thormann und lachte mit den Gästen.
Nach dem Ausscheiden von Lore Buchdrucker gab es eine neue Satzung und der Seniorenbeirat suchte nach neuen Akzenten für die zukünftige Arbeit. Birgit Kastura wurde zur Vorsitzenden gewählt und der Schwerpunkt der Arbeit wurde "im vorpolitischen Raum" gesehen. Das neue Motto war "Aktivieren und motivieren, informieren und vernetzen". Die erste größere Aktion war der 2012 herausgegebene Seniorenwegweiser. Gemeinsam mit den Seniorenbeauftragten wurde ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept entwickelt, das dem Stadtrat diese Woche zur Entscheidung vorgelegt wurde. Zudem begleitete der Seniorenbeirat eine Masterarbeit zum Ehrenamtsengagement in Forchheim und veröffentlichte die zweite Auflage des Seniorenwegweisers.
Seit 2012 ist Klaus Thormann Vorsitzender des Seniorenbeirats. Dieser fasste zusammen, dass sich die Themen wohl geändert haben, dass das Engagement des Seniorenbeirats aber nach wie vor groß sei.