Das Abenteuer Dorfladen ist vorbei

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Am Montag, 18. Januar, ist Schluss. An diesem Tag öffnet der Röthleiner Dorfladen "Knödel & Trödel" ein letztes Mal. Nur knapp ein Jahr dauerte das private Abenteuer von Uwe Schimi...

Am Montag, 18. Januar, ist Schluss. An diesem Tag öffnet der Röthleiner Dorfladen "Knödel & Trödel" ein letztes Mal. Nur knapp ein Jahr dauerte das private Abenteuer von Uwe Schimitschek, einen Lebensmittelmarkt im Ort nach der Schließung des Edeka weiterzubetreiben. Die zu geringen Umsätze zwingen ihn, das Geschäft dicht zu machen.
Er hätte gerne der "lebensmittelfreien Zone" in Röthlein entgegengewirkt, beteuert Uwe Schimitschek mit seiner Lebenspartnerin Anja Dietrich auf einem Flyer, der in Röthlein verteilt wurde. Deshalb ließ er sich auch im März 2015 auf das Risiko ein, den geschlossenen Edeka-Markt in verkleinerter Form zu übernehmen. Die Metzgerei betrieb er bereits, ein neuer Bäcker, Homann aus Thüngen, zog mit ein.
"Die Hoffnung war da", meint Schimitschek jetzt im Rückblick auf die Geschäftseröffnung. Denn die Röthleiner beteuerten, ihn zu unterstützen. Und doch sind es jetzt vor allem wirtschaftliche Gründe, weshalb "Knödel & Trödel" schließt. "Die Umsätze sind nicht so, dass es tragbar ist."
Das sei eben das Kaufverhalten der Leute, konstatiert Schimitschek. Preislich und auch von der Auswahl her könne er sich nicht immer mit großen Märkten messen. Im nahen Schwebheim und in Grafenrheinfeld gebe es Rewe, Norma, Penny, so dass viele Röthleiner das meiste dort einkaufen würden.
Dabei wollte "Schimi" gerade für die älteren, nicht mobilen Einwohner die Nahversorgung retten. Er betreibt neben der Metzgerei auch den Partyservice der Firma Warmuth. Das Markt-Gebäude selbst gehört Warmuth.
Mit der Firma Igros mit Sitz in Salz bei Bad Neustadt schloss er einen Liefervertrag ab. Igros ist auf Kleinflächen spezialisiert und beliefert etliche Dorfläden. Die vorherigen 600 Quadratmeter Verkaufsfläche im Geschäft wurden halbiert. Das leicht abgespeckte Sortiment im neuen "Knödel & Trödel" war auf Waren des täglichen Bedarfs abgestimmt.Doch zu den betriebswirtschaftlichen Gründen für die Schließung des Geschäfts kamen für das Betreiber-Paar im vergangenen Sommer noch gesundheitliche Gründe hinzu. Deshalb habe er bei Igros nachgefragt, den zweijährigen Liefervertrag vorzeitig aufzulösen, erklärt Schimitschek. Deren Zustimmung sei nun kurzfristig gekommen.