Zum Artikel "Baulichen ,Klotz‘ vermeiden" vom 30. Mai: Bald soll in Ebern nichts mehr übrig sein vom alten "Gasthaus Post". Es ist ein schönes, altes Gebäude mit langer Geschichte. Bagger werden sich ...
Zum Artikel "Baulichen ,Klotz‘ vermeiden" vom 30. Mai: Bald soll in Ebern nichts mehr übrig sein vom alten "Gasthaus Post". Es ist ein schönes, altes Gebäude mit langer Geschichte. Bagger werden sich durch die gut erhaltene Bausubstanz bohren, nichts war baufällig.
Erst wird der Dachboden wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, dann die Außenwände. Zum Schluss wird das Kellergewölbe beseitigt.
Wohlgemerkt: Das Haus stand nie leer, wurde immer genutzt und gut in Schuss gehalten. Nach dem Abriss soll hier ein Verwaltungskomplex entstehen. Die Pläne des Neubaus sind noch nicht gezeichnet.
Gestaltungsvorlagen gibt es so gut wie keine, das hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung vom 28. Mai 2020 so erlassen. Drei Vollgeschosse werden möglich sein, das ist alles.
Den Rest überlässt man der Fantasie des beauftragten Architektenbüros. Konkret bedeutet das: Der Neubau muss sich nicht zwingend ins Stadtbild einfügen. Nur, so deutlich mag es niemand sagen.
So äußert sich Bürgermeister Hennemann (SPD) laut Fränkischem Tag (30. Mai 2020) dergestalt, "dass hier kein ,Klotz' entstehe, wie es seiner Meinung nach zum Beispiel das Amtsgericht in Haßfurt sei".
Wie allerdings die optimistischen Worte des Bürgermeisters mit jenen ungeregelten Gestaltungsoptionen des allzu lässigen Stadtrates zueinanderfinden sollen, bleibt offen und es klingt wenig schlüssig. Von einem Architektenwettbewerb ist zwar die Rede, aber selbst dieser ist nicht verbindlich festgeschrieben.
Man kann ja in Hallstadt am Bürgerhaus (an der Ampelkreuzung in der Stadtmitte) und am Strullendorfer Rathaus sehen, was Architekten für schön halten, selbst wenn sie sich an gewisse baulichen Dimensionen halten. Dann macht man halt einfach alles schwarz. Grad so, als ob sie den guten Geschmack mit Absicht ärgern wollen.