Region — Der Main-Kinzig-Kreis wird seine Corona-Strategie für den Bereich der Altenpflege noch einmal kurzfristig erweitern. Die Situation in einigen der stationären Pflegeeinrichtungen, aber auch i...
Region — Der Main-Kinzig-Kreis wird seine Corona-Strategie für den Bereich der Altenpflege noch einmal kurzfristig erweitern. Die Situation in einigen der stationären Pflegeeinrichtungen, aber auch im ambulanten Bereich, wird laut Pressemitteilung aufgrund der hohen Zahl an Infektionen als sehr ernst bezeichnet. Auch der Vogelsbergkreis reagiert.
Landrat Thorsten Stolz, Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (alle SPD) erklären, dass rund die Hälfte der 46 stationären Pflegeeinrichtungen im Main-Kinzig-Kreis derzeit von einem Infektionsgeschehen betroffen sind: "Die Auflage, einen negativen Schnelltest bei einem Besuch einer Altenpflegeeinrichtung vorzuweisen, ist zwar sinnvoll und notwendig, stellt die Häuser aber zum Teil vor eine unlösbare Aufgabe. Vor allem ist das aber eine zusätzliche Belastung für das Pflegepersonal, das ohnehin schon stark beansprucht ist. Und genau hier wollen wir helfen, unterstützen und entlasten."
Zentrale Testungen
Daher hat der Main-Kinzig-Kreis mit seinem Gesundheitsamt und der Fachabteilung "Leben im Alter" nach Lösungen gesucht, um diese erforderlichen Testungen zentral anbieten zu können. Das Ergebnis sind Anlaufstellen in den Impfzentren in Hanau und Gelnhausen (Sporthalle, Am Hallenbad) sowie in Schlüchtern im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium. Dort können sich ausschließlich Besucher von Altenpflegeeinrichtungen zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar täglich, von 8 bis 12 Uhr, kostenfrei testen lassen. Die Berechtigung wird überprüft, ein Personalausweis ist vorzulegen. Alle weiteren Infos sollen über die Pflegeheime an die Angehörigen und Besucher weitergegeben werden.
Personelle Eingreiftruppe
"Wir werden heute noch alle stationären Einrichtungen über das Prozedere informieren und mit diesem Kraftakt unseren kommunalen Beitrag leisten, zu möglichst sicheren Begegnungen an den Festtagen", betont Simmler. Jedes "Mehr" an Sicherheit gerade bei den hochgefährdeten Menschen sei wichtig und schütze Menschenleben. Als dritten Baustein der Strategie neben Beratung und Schulung sowie den organisierten Schnelltest wird der Main-Kinzig-Kreis auch eine "personelle Eingreiftruppe" auf die Beine stellen. "Wir haben erlebt, wie bei einem Ausbruch in einem Altenheim sehr schnell alle Strukturen zusammenbrechen können. Hier werden wir zusätzliche personelle Kapazitäten aufbauen, um in absoluten Ausnahmesituationen unterstützen zu können", erklärt Simmler.
Dringende Hilferufe
In solchen Fällen erreichen das Gesundheitsamt dringende Hilferufe, die nicht ungehört bleiben dürften, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch wenn der Landkreis nicht zuständig sei, würden für solche außerordentlichen Krisen entsprechende Lösungen geschaffen.