Das vergangene Jahr war für die Volkshochschule Coburg Stadt und Land wegen der Corona-Pandemie "ein schwieriges Jahr", so Geschäftsführer Rainer Maier am Dienstag in der Sitzung des Finanzsenats. Der...
Das vergangene Jahr war für die Volkshochschule Coburg Stadt und Land wegen der Corona-Pandemie "ein schwieriges Jahr", so Geschäftsführer Rainer Maier am Dienstag in der Sitzung des Finanzsenats. Der Senat gab grünes Licht dafür, dass der Fehlbetrag des Geschäftsjahres 2020 von 144 310 Euro aus dem Gewinnvortrag der Vorjahre gedeckt wird.
Auch an der GmbH "Coburg Stadt und Land aktiv" sind der Landkreis und die Stadt mit je 50 Prozent beteiligt, auch hier war das Plazet des Finanzsenates nötig. Allerdings ging es nun um das Defizit von 291 786 Euro aus dem Jahr 2019.
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Teilnehmer an Kursen der Volkshochschule im vergangenen Jahr in den Keller gehen lassen. 11 519 Menschen besuchten Kurse, im Jahr vor Corona, 2019, waren es 24 000 Teilnehmer gewesen. Weiter berichtete Rainer Maier, dass die Teilnehmer-Doppelstunden um zwei Drittel eingebrochen waren. 2020 zählte man 78 968 Teilnehmer-Doppelstunden, in 2019 waren es 254 159. "Etwas ist durch Online-Kurse aufgefangen worden."
Heftig war auch der Einbruch bei den Kursgebühren: Waren 2019 hier noch 882 000 Euro verbucht worden, kam die VHS Coburg Stadt und Land im vergangene Jahr auf nur 336 000 Euro. Durch Kurzarbeit, die Hilfen von Bund und Freistaat sowie Zuschüsse von Landkreis und Stadt von je 125 000 Euro, konnte der finanzielle Kollaps verhindert werden. Die Verluste, dem stimmte der Finanzsenat einmütig zu, werden durch den Gewinnvortrag von 168 441 Euro gedeckt. Zuversichtlich zeigte sich VHS-Geschäftsführer Maier, dass die VHS mit dem Herbst/Winterprogramm 2021 zur Normalität zurück finde.
Durch eine außergewöhnlich lange Bearbeitungszeit von rund zwei Jahren für einen Fördermittelantrag hat sich bei der Coburg Stadt und Land aktiv GmbH im Jahr 2019 ein Defizit von 291 786 Euro aufgebaut. "In gemeinsamer Verantwortung mit allen Akteuren vor Ort wollen wir die Stärken des Coburger Landes ausbauen und weitere Potenziale erschließen. Hierzu setzen wir als Regionalmanagement nachhaltige Impulse und initiieren unterschiedliche Projekte sowie neue Wege der Kooperation", beschreibt sich die GmbH auf ihrer Homepage selbst. Das sei in den letzten acht Jahren das erste Mal gewesen, dass man so lange auf einen Förderbescheid habe warten müssen, erklärte der Geschäftsführer Tobias Gruber.
Die Gesellschaft, bei der auch das Regionalmanagement angesiedelt ist, finanziert sich hauptsächlich durch die Zuschüsse der Regierung von Oberfranken. Vorauszahlungen und Überbrückungsmittel durch Stadt und Landkreis seien in Anspruch genommen worden. Durch einen Griff in die Kapitalrücklage wurde das Defizit verrechnet.
Stadtrat Andreas Engel (CSU) meinte dazu: Eigentlich liege eine Überschuldung der Coburg Stadt und Land aktiv GmbH vor, die nur durch Kassenkredite von Stadt und Landkreis "am Leben gehalten wird".