Coburger Kammertrio begeistert mit einfühlsamem Zusammenspiel

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Das Coburger Kammertrio mit (v. li.) Andreas Hilf, Antonio Grimaldi und Edgar Eichstädter Foto: Gerda Völk
Das Coburger Kammertrio mit (v. li.) Andreas Hilf, Antonio Grimaldi und Edgar Eichstädter Foto: Gerda Völk

von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk Oberau — Wundervolle Werke der Spätromanik und Mozarts berühmtes "Kegelstatt-Trio" und deren meisterhafte Interpretationen durch das Coburger K...

von unserer Mitarbeiterin Gerda Völk

Oberau — Wundervolle Werke der Spätromanik und Mozarts berühmtes "Kegelstatt-Trio" und deren meisterhafte Interpretationen durch das Coburger Kammertrio begeisterten am Sonntagabend das Publikum in Schloss Oberau. In der schönen Atmosphäre des Festsaals kamen die Originalwerke für die ungewöhnliche, aber sehr aparte Besetzung von Klarinette, Viola und Klavier bestens zur Geltung. Edgar Eichstädter, Andreas Hilf und Antonio Grimaldi spielen seit fünf Jahren zusammen. Auf Einladung der Kulturinitiative waren sie zum ersten Mal in Oberau zu Gast.
Die Kombination Klarinette, Viola und Klavier erlebte in der Romantik ihre Blütezeit, was zahlreiche Originalwerke für diese Besetzung beweisen. Der Spätromantiker Carl Reinecke, der mit bekannten Komponisten wie Liszt, Schumann und Brahms freundschaftlich verbunden war, hinterließ ein umfangreiches kompositorisches Schaffen. Darunter sein Trio in B-Dur für Klarinette, Viola und Klavier opus 274, mit dem das Konzert eröffnet wurde. Bereits hier zeigte sich das Einfühlungsvermögen und exzellente Zusammenspiel der drei Interpreten. Im Kontrast zu Reinecke standen die Märchenerzählungen für Klarinette, Viola und Klavier opus 132 von Robert Schumann. Mit beeindruckenden Klangfarben und erzählerischem Duktus präsentierten Eichstädter, Hilf und Grimaldi eine zauberhafte Märchenwelt der Klänge. Als erstes Stück nach der Pause standen Max Bruchs "Acht Stücke" op. 83 auf dem Programm, von denen vier zu Gehör kamen. Bruch hatte das Werk auf Wunsch seines Klarinette spielenden Sohnes Felix komponiert. Dem Coburger Kammertrio gelang es, Stimmungsbilder aufklingen zu lassen, die von den tief empfundenen Gefühlen einer "Rumänischen Melodie über tänzerischer Eleganz bis hin zu einem von schlichter und ergreifender Schönheit geprägten "Nachtgesang" reichte.
Mit seinem Trio in Es-Dur hat Wolfgang Amadeus Mozart Musikgeschichte geschrieben. Schon der Beiname "Kegelstatt-Trio" verrät einiges über die Gewohnheit des Komponisten, der nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern auch in geselliger Runde komponieren konnte. Mit makelloser Intonation und bewundernswerter Leichtigkeit konzertierten die drei Instrumente mal heiter, mal ernst, aber immer voller Zuneigung und Klangschönheit.
Insgesamt ein sehr schönes Konzert, das von großer Musizierlust und höchstem Können geprägt war. Das Publikum spendete minutenlangen Applaus, der mit einer Zugabe belohnt wurde. Passend zum Nachhauseweg war Max Bruchs "Nachtgesang" zu hören.