Burgwindheim ist in diesem Jahr so gut wie schuldenfrei

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Anette Schreiber Es war die Stunde von Kämmerer Konrad Götz: Kompetent und pointiert trug der Kassenchef den Etat für dieses Jahr vor. Eigentlich ist Burgwi...

Anette Schreiber

Es war die Stunde von Kämmerer Konrad Götz: Kompetent und pointiert trug der Kassenchef den Etat für dieses Jahr vor. Eigentlich ist Burgwindheim in diesem Jahr so gut wie schuldenfrei. Allerdings stehen verschiedene Maßnahmen zur Dorferneuerung an - in Burgwindheim selbst, sowie in den Gemeindeteilen Oberweiler und Schrappach. Werden sie umgesetzt, fallen hohe Investitionskosten an. Dann wird man weiter den Rücklagen entnehmen und gegebenenfalls Kredite aufnehmen müssen.
Für dieses Jahr sind jedenfalls keine Kreditaufnahmen geplant, so Götz in der von Erstem Bürghermeister Heinrich Thaler (CSU) geleiteten Sitzung. Um jedoch die anstehenden Investitionen tätigen zu können, muss man auf die Rücklagen zurückgreifen, wodurch sich diese am Ende des Jahres auf 720 000 Euro halbiert haben werden.
Mit Zufriedenheit lenkte der Finanz-Profi den Blick auf die Leistungskraft der Gemeinde. Derzeit liegt man auf die Finanzkraft (Gewerbesteuer und Einkommensteuer werden zusammen gewertet) bezogen bei den insgesamt 36 Gemeinden auf dem sechsten Platz, bei den Schulden sogar "auf vier oder fünf". Getilgt werden in diesem Jahr plangemäß 39 000 Euro, womit sich der Stand auf 6000 Euro zum Jahresende reduziert. Das entspricht umgerechnet auf die 1265 Einwohner einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 5 Euro.
Der Gemeindehaushalt weist in diesem Jahr ein Volumen von knapp 3,5 Millionen Euro auf. Dabei entfallen auf den Vermögenshaushalt (laufende Einnahmen und Ausgaben) 2 061 947 Euro und auf den Vermögenshaushalt (Investitionen) 1 421 706 Euro. Etwas geringer als in den Vorjahren wird die Gewerbesteuer mit veranschlagten 650 000 Euro ausfallen. Aufgrund der guten Situation in diesem Bereich vor zwei Jahren erhält Burgwindheim heuer nur 154 852 Euro Schlüsselzuweisungen vom Staat (2015 waren es noch 352 044 Euro). Gleichzeitig verlangt der Kreis eine höhere Umlage: 602 635 Euro (Vorjahr: 416 587). Der gemeindliche Anteil an der Einkommensteuer seiner Bürger ist mit 520 400 Euro angesetzt.


Gebühren werden steigen

Dem Vermögenshaushalt kann mit 129 231 Euro zwar mehr als vom Gesetzgeber vorgeschrieben (Höhe der Tilgung) zugeführt werden, aber doch deutlich weniger als noch im Jahr zuvor. Bereits auf das kommende Jahr bezogen war die Information, dass man bei den Abwassergebühren nicht mehr kostendeckend arbeitet, was von der Rechtsaufsicht (Landratsamt) beanstandet werde. Deshalb geht Götz von einer Erhöhung Anfang 2017 aus.
In diesem Jahr zählen zu den größeren investiven Maßnahmen die Sanierung des Mischwasserkanals in der Burgleite (525 000 Euro) und der Breitbandausbau 476 000 Euro. Götz fasste zufrieden zusammen, dass man aufgrund der zahlreichen Sondertilgungen in den vergangenen Jahren so gut wie schuldenfrei ist. Deswegen stünden für künftige Projekte Mittel zur Verfügung. Man habe damit eine Handlungsfreiheit, "die über Jahrzehnte nicht gegeben war".
Am Ende der Ausführungen dankte der Bürgermeister dem Kämmerer - "er kann fast alle Zahlen auswendig " - für dessen solide Arbeit. Geschlossen brachte das Gremium Haushalt und Finanzplan auf den Weg.