Der Gemeinderat Reichenbach stellte wichtige Weichen für den Umbau und die Sanierung der ehemaligen Schule mit Turnhalle. Einstimmig wurde das etwas umgeplante Konzept des Bürger- und Vereinshauses genehmigt.
Reichenbach — Das Thema Bürger- und Vereinshaus war bereits in vier Sitzungen des Gemeinderates Reichenbach, zuletzt am 5. Dezember 2019, behandelt worden. Dabei erfolgte der Beschluss für das Konzept Variante 2 mit einem dreigeschossigen Südwest-Teil und Abbruch des Nordwest-Teiles. Zweiter Bürgermeister Rudi Neubauer (CSU) hatte am 13. Dezember den Antrag gestellt, dass der Tagesordnungspunkt nochmals behandelt wird. Am 4. März fand mittlerweile in der alten Schule eine Besprechung mit der Regierung von Oberfranken statt.
Laut Bürgermeisterin Karin Ritter (SPD) mache die Regierung bezüglich der Planung keine Auflagen. Die Gemeinde müsse selbst entscheiden. Christine Bardin vom mit der Planung beauftragten Ingenieur-Büro Koenig + Kühnel stellte die Ergebnisse des Gesprächs und die dementsprechend etwas geänderten Planungen vor. Um den Vorentwurf für ein Entwurfsstadium weiter ausarbeiten und die Kosten festzurren zu können, bedürfe es eines Grundsatzbeschlusses, welches Konzept endgültig zur Umsetzung gelangt. Aufgrund des engen Zeitrahmens war hierfür die dringliche Gemeinderatssitzung einberufen worden.
"Wir müssen jetzt mit großen Schritten vorankommen", betonte Bardin, dass Ende 2022 die geprüften Schlussrechnungen bei der Regierung vorliegen müssen. Demzufolge müsse die endgültige Planung Ende dieses Jahres stehen, damit der Bau 2021 erfolgen und spätestes Mitte 2022 fertiggestellt sein könne.
Zu den Änderungen zählte - anstelle mehrerer Zugänge - der Neubau einer zentralen Eingangshalle zwecks Verbindung der beiden Gebäude Turnhalle und Schule. Auch soll es eine zentrale Sanitäranlage geben, anstelle mehrerer. Vorgesehen ist nunmehr auch der Einbau eines Fahrstuhls für eine barrierefreie Erreichbarkeit aller Räumlichkeiten. Von der bislang in jedem Raum vorhandenen Küchensituation wolle man weg. Stattdessen solle man über die Galerie zu einem für jedermann nutzbaren kleinen Aufenthaltsraum kommen.
Die Turnhalle könne für Veranstaltungen genutzt werden; solle aber primär als Turnhalle bestehen bleiben. Platz finden in ihr beim Aufstellen von Stuhlreihen 240 Personen; von Biertisch-Garnituren rund 260 Personen Platz; beim Stellen einzelner Tische etwas weniger.
Dressel: zu viele WCs
Peter Dressel (BLR) erachtete die WC-Anzahl als zu hoch. Stattdessen sollte man lieber mehr Duschen einbauen. Laut Bardin müsse man bei Veranstaltungen ab einem gewissen Größenrahmen, selbst wenn diese nur einmal im Jahr stattfinden, eine vorgegebene Toilettenanzahl vorhalten. Eine Erhöhung der Duschen sei durchaus möglich. Dies sollte aber nicht an dem Tag Thema sein. "Wir müssen uns zunächst auf die Hauptpunkte konzentrieren", appellierte sie. Man werde noch viele weitere Male für Detailabstimmungen zusammenkommen. Einigkeit herrschte mit einem Bedarf von sechs Räumen.
An Kosten ergeben sich für die Sanierung der Schule 1 149 846 Euro und der Turnhalle 714 247 Euro, den Neubau der Eingangshalle 623 681 Euro, den Abbruch der Schule 71 976 Euro, die Außenanlagen 69 534 Euro sowie Nebenkosten 602 165 Euro, gesamt 3 231 448 Euro.