Die Höchstadter Stadtbücherei hat ihr digitales Angebot um einen Streamingdienst erweitert.
Andreas Dorsch Vorbei sind die Zeiten, als man sich zum Musikhören eine schwarze Vinylscheibe aus dem Plattenregal holte und auf einen Dual-Plattenspieler legte, oder eine Kompaktkassette in den Kassettenrekorder schob. Heute können junge Leute sogar mit CDs schon nicht mehr viel anfangen. Musik wird gestreamt, sprich aus dem Netz gezogen. Seit Mitte Januar bietet das nun auch die Stadtbücherei in Höchstadt an.
Egal ob Mozarts Kleine Nachtmusik oder Smoke on the Water von Deep Purple, die Bücherei hilft dabei, Musik über Handy, Laptop oder PC zu jeder Zeit an jedem Ort erklingen zu lassen. "Wir haben unser Digitalangebot ausgeweitet", sagt Büchereileiterin Marlitt Grigull. Sie freut sich, dass das neue Angebot unter den Stammkunden der Bücherei schon viele Freunde gefunden hat.
Möglich macht es Freegal, ein Musik-Streamingdienst - ähnlich wie der schon weitaus bekanntere Spotify - aus den USA. Freegal offeriert öffentlichen Büchereien weltweit ein für ihre Nutzer kostenloses und werbefreies Angebot. In Höchstadt ist in den Büchereigebühren von zehn Euro im Jahr auch der Streamingdienst enthalten. Die Stadt zahlt dafür allerdings eine Jahresgebühr von 1500 Euro.
Wer über die Stadtbücherei Musik hören möchte, braucht sich nur die Freegal-App aufs Handy zu laden oder die Webseite besuchen. Mit den persönlichen Anmeldedaten für die Bücherei geht es dann direkt zu 15 Millionen Songs, 40 000 Musikvideos und einer Million Musik-alben. Die Homepage der Stadtbücherei weist dabei auch den Weg.
Den Streamingdienst kann man aber nicht unbegrenzt nutzen. Pro Tag darf maximal drei Stunden gestreamt werden. Zusätzlich können pro Woche auch drei Titel heruntergeladen und ins digitale Songarchiv gespeichert werden. Wie lange man schon Musik hört und wie viele Songs noch downgeloadet werden können, wird ständig angezeigt.
Dass Musikstreaming immer attraktiver wird, spürt Büchereichefin Grigull auch daran, dass die Ausleihe von CDs zurückgeht.
In der Höchstadter Stadtbücherei gibt es aber längst nicht nur Musik übers Internet. Auch eine immer größer werdende Zahl von Büchern und Zeitschriften jeder Art können auf den Computer oder E-Book-Reader zu Hause heruntergeladen werden. Das Angebot steht dabei rund um die Uhr zur Verfügung. Wer dann den Roman am E-Book liest, muss nur auf das Ende der Leihfrist achten, denn die Lesemöglichkeit wird automatisch abgeschaltet.